Streik angekündigt 28.08.2014 14:51:48

Lufthansa: Gespräche mit Piloten gescheitert

Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens sagte: "Wir sind sehr enttäuscht, dass wir den Streik nicht abwenden können. Es entsteht der Eindruck, dass für die VC der Streik bereits beschlossene Sache war". Lufthansa und die Tochter Germanwings würden sich nun vor allem darauf konzentrieren, die Auswirkungen eines Ausstands zu begrenzen.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte vor Beginn der Verhandlungen am Donnerstag Arbeitsniederlegungen angekündigt, sollten die Gespräche ergebnislos verlaufen. Demnach sollen alle Flüge der Lufthansa-Tochter Germanwings am Freitag zwischen 6.00 und 12.00 Uhr an allen deutschen Flughäfen bestreikt werden.

SCHWERPUNKTE DER GERMANWINGS-VERBINDUNGEN

Germanwings hat in dem Zeitraum 164 Flüge an sieben deutschen Airports. An Deutschlands größtem Flughafen Frankfurt gibt es am Freitag keine Germanwings-Flüge. Der Schwerpunkt der Germanwings-Verbindungen ist in Köln/Bonn, Düsseldorf, Stuttgart, Hamburg und Berlin.

Germanwings hat nach der Streikankündigung einen Ersatzflugplan für diesen Freitag erstellt. Von den betroffenen 164 Flügen an allen deutschen Flughäfen werden demnach 116 gestrichen, teilte Germanwings mit. Das seien 70 Prozent aller planmäßigen Flüge. Etwa 15 000 Passagiere könnten daher wegen des Streiks der Pilotengewerkschaft ihren Flug nicht antreten.

Betroffen seien vor allem innerdeutsche Flüge. Hingegen sollen die Verbindungen in Urlaubsgebiete stattfinden. Dafür setze Germanwings auch Piloten ein, die sonst im Management der Airline tätig sind. Zudem sollen bei anderen Gesellschaften Flugzeuge gemietet werden.

Hintergrund des Konflikts bei Europas größter Airline ist der Streit um die Übergangsrente für die 5400 Piloten bei Lufthansa, Germanwings und Lufthansa Cargo.

VORRUHESTAND UMSTRITTEN

Im Schnitt gehen Lufthansa-Kapitäne derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will das durchschnittliche Eintrittsalter schrittweise auf 61 Jahre erhöhen. Die aktuelle Regelung zur Übergangsrente will die Airline bis 2016 beibehalten, um ausreichend Zeit für Verhandlungen zu haben.

Cockpit hatte die Verhandlungen in der vergangenen Woche für gescheitert erklärt und Streiks angekündigt. Am Donnerstag kehrten die Kontrahenten an den Verhandlungstisch zurück. Eine Annäherung misslang jedoch.

LUFTHANSA WOLLTE FAHRPLAN

Ziel der Lufthansa war es, bei dem Gespräch einen Fahrplan für die komplexen Tarifverhandlungen zu verschiedenen Themen zu vereinbaren. VC erwartete hingegen die Korrektur der vom Management bislang erhobenen tiefgreifenden Forderungen. Volkens sagte laut Mitteilung: "Es ist nicht realistisch, über ein neues Modell für eine zukunftsfähige Übergangsversorgung an einem einzigen Tag eine Einigung zu erzielen"./mar/hqs/DP/jha

FRANKFURT (dpa-AFX)

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