Kaeser: Erlangen soll Zentrum der Innovation für Siemens bleiben

    MÜNCHEN/ERLANGEN (dpa-AFX) - Mit dem neuen Siemens Campus in Erlangen will der Elektrokonzern die Innovationskraft seines größten Standortes stärken. Dabei solle dem Zukunftstrend der Digitalisierung Rechnung getragen werden, sagte Siemens-Chef Joe Kaeser am Mittwoch in München. Zusammen mit Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und Erlangens Oberbürgermeister Siegfried Balleis (beide CSU) unterzeichnete Kaeser Absichtserklärungen für das Großprojekt. Der moderne Siemens Campus soll schrittweise bis 2030 im Süden Erlangens auf einer Fläche von 54 Hektar entstehen, für den Neubau sind rund 500 Millionen Euro veranschlagt.

    Seehofer lobte das Bekenntnis des Weltkonzerns zum Wirtschaftsstandort Bayern. "Denn wo man baut, da bleibt man", sagte der Ministerpräsident. Der neue Siemens Campus solle auch ein Zentrum des Austausches von universitärer und außeruniversitärer Forschung und Entwicklung sein.

    In Erlangen arbeiten rund 25 000 Menschen für Siemens, rund 46 000 sind es in der Region. In den vergangenen Monaten waren im Rahmen einer Machbarkeitsstudie bereits die Voraussetzungen für die Realisierung des Projektes untersucht worden. Dazu zählte nach Unternehmensangaben auch die Abstimmung mit dem Freistaat und der Stadt Erlangen zu Punkten wie der künftigen Anbindung des Campus oder notwendigen Erschließungsmaßnahmen. Rund 30 Hektar der Gesamtfläche sind für Büros, Hotel- und Konferenznutzung sowie Stellplätze vorgesehen, auf weiteren 17 Hektar könnten nach derzeitigen Planungen Wohnungen entstehen. Die Nutzung der verbleibenden Fläche soll im Laufe der weiteren Umsetzung konkretisiert werden. Der Baubeginn ist nach derzeitigem Stand frühestens Ende 2016 vorgesehen.

    Im Endausbaustadium werden die an dem Standort angesiedelten Arbeitsplätze "gravierend andere sein, als wir sie heute haben", sagte Kaeser. Im Fokus stünden dabei Themen wie Software oder die digitalisierte Fabrik. Für den Campus wünscht sich der Siemens-Chef nach eigenen Worten eine Kultur der Begegnung, der Kommunikation, des Austauschs und der Toleranz. Am Siemens-Firmensitz in München entsteht derzeit die neue Konzernzentrale. Ihre Fertigstellung ist für 2016 geplant./csc/DP/stb