Über den Erwartungen |
30.04.2015 11:22:39
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Fresenius erhöht Prognose nach Gewinnsprung
Nach dem starken Jahresstart hat Fresenius seine eigene Prognose deutlich angehoben: Der Konzern erwartet jetzt beim bereinigten Konzernergebnis ein Plus zwischen 13 und 16 Prozent statt wie zuvor zwischen neun und zwölf Prozent. Den Umsatzausblick ließ Fresenius unverändert.
Fresenius profitiert von Lieferengpässen der Konkurrenz
Vor allem gute Geschäfte bei der Infusions-Tochter Kabi in den USA haben Fresenius beflügelt. Credit-Suisse-Analyst Christoph Gretler lobt vor allem die "überraschend starke Margenentwicklung". Trotz gestiegener Erlöse schöpfte Fresenius Kabi im operativen Geschäft 18,5 Prozent vom Umsatz als Gewinn ab. Im Vorjahresquartal waren es zwei Prozentpunkte weniger gewesen.
Die Sparte ist auf Infusionen und Nachahmermedikamente spezialisiert, die Patienten ins Blut gespritzt bekommen. Zu den Verkaufsschlagern gehört unter anderem das Narkosemittel Propofol, aber auch andere Arzneien. Ein Grund für die gesteigerte Konzernprognose sei, dass mehrere neue Mittel früher in den Verkauf gelangen können als zunächst angenommen, sagte ein Sprecher.
Kabi zehrt außerdem noch immer von Lieferproblemen der US-Konkurrenz. Nach Produktionspannen bei Mitbewerbern war Fresenius eingesprungen. Im Februar hatte die US-Gesundheitsbehörde FDA Ausnahmegenehmigungen für den Import von Kochsalzlösungen und Spurenelementen bis Mitte des Jahres verlängert, um die Versorgung in den USA sicherzustellen. Die Nachfrage danach hatte zwar bereits begonnen, sich abzuschwächen, dies geschah nun aber langsamer als erwartet.
Fresenius-Gewinn steigt auch ohne Euro-Rückenwind
Als Folge stieg der operative Gewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen im Konzern um 32 Prozent auf 851 Millionen Euro. Der bereinigte Umsatz legte um 24 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro zu. Der schwache Euro gab zwar Auftrieb, doch auch ohne Währungseffekte wuchsen die Kennziffern kräftig. Unterm Strich blieb vor Sondereffekten ein Gewinn von 292 Millionen Euro, ein Plus von 28 Prozent.
Dazu trug auch die Fresenius-Kliniksparte Helios mit einem satten Ergebnisplus von fast 40 Prozent bei. Der Umsatz wuchs ein Jahr nach dem Kauf eines milliardenschweren Krankenhauspakets vom Konkurrenten Rhön nicht mehr ganz so stark wie in den Vorquartalen. Aus eigener Kraft legte die Sparte um vier Prozent zu. Credit-Suisse-Analyst Gretler bezeichnete das als etwas "schüchtern". Die Margenentwicklung sei aber solide.
FMC fasst nach Gewinnrückgang 2014 wieder Fuß
Die ebenfalls im DAX notierte Dialyse-Tochter FMC konnte ihr Umsatzwachstum ebenfalls in höhere Gewinne ummünzen. Das operative Ergebnis (Ebit) kletterte im ersten Quartal um 13 Prozent auf 504 Millionen US-Dollar (462 Millionen Euro). Der Umsatz stieg um elf Prozent auf 3,96 Milliarden Dollar, unterm Strich blieb ein um zwei Prozent höherer Gewinn von 210 Millionen Dollar. Hier drückte die höhere Steuerlast. Für das laufende Jahr rechnet FMC unverändert mit Umsatz- und Gewinnwachstum.
FMC hatte im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang verkraften müssen, unter anderem weil im wichtigen US-Markt staatliche Zuschüsse zur Dialyse-Behandlung gekürzt worden waren. FMC ist bei Dialyseprodukten und -dienstleistungen Weltmarktführer.
/fri/stk
BAD HOMBURG (dpa-AFX)
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