29.04.2014 08:16:48
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GfK-Konsumklima in Deutschland stagniert auf hohem Niveau
NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Stimmung der deutschen Verbraucher stagniert auf hohem Niveau. Wie die Marktforscher von GfK am Dienstag mitteilten, liegt der entsprechende Indikator für Mai unverändert bei 8,5 Zählern. Zuletzt lag der Indikator im Jahr 2007 höher. Die Konsumstimmung zeige derzeit keinen klaren Trend, kommentierte die GfK. Während die Einkommenserwartungen auf ein neues Rekordhoch kletterten, gab die Anschaffungsneigung nach. Auch die Konjunkturerwartungen müssen Einbußen hinnehmen. "Grund hierfür dürfte die Verschärfung der Krise in der Ukraine sein."
"Gestützt wird die Konsumstimmung vor allem durch die Einkommenserwartungen", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Den rekordhohen Stand dieser Komponente erklärte Bürkl mit der robusten Verfassung des Arbeitsmarkts, den vergleichsweise hohen Tarifabschlüssen und der gegenwärtig moderaten Inflation. All das sorge dafür, dass die Verbraucher unter dem Strich mehr Geld in der Tasche hätten.
"Allerdings ist Wirtschaft auch immer ein gutes Stück weit Psychologie", schränkte Bürkl ein und verwies auf die politische Krise in der Ukraine. Schon jetzt sieht die GfK Hinweise, dass die Krise im Ostteil des Landes unter Konsumenten für Verunsicherung sorge. Die sehr guten Rahmenbedingungen in Deutschland würden dadurch etwas überlagert, weil die konjunkturelle Erholung beeinträchtigt werden könnte. "Diese Einschätzung kann sich auch noch vertiefen, wenn die Lage weiter eskalieren und der Westen mit schärferen Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland reagieren sollte."
Zur derzeit wiederaufkeimenden Debatte über die "kalte Progression" in der Einkommensteuer sagte Bürkl: "Die GfK sieht das Thema nach wie vor weit oben auf der Agenda, weil eine Abschaffung die Verbraucher deutlich entlasten würde." Besondere Bedeutung erlange das Thema durch aktuell hohe Tariflohnsteigerungen, während die moderate Inflation dem Thema etwas an Brisanz nehme. Von kalter Progression ist die Rede, wenn Lohn- und Gehaltssteigerungen durch die Besteuerung allein deswegen aufgezehrt werden, weil allgemeine Preissteigerungen (Inflation) im Einkommensteuertarif nicht berücksichtigt sind.
Die Daten im Überblick:
^ Mai Prognose April März
Konsumklima 8,5 8,5 8,5 8,5
Konjunkturerwartungen --- --- 32,1 33,2
Einkommenserwartungen --- --- 52,3 45,6
Anschaffungsneigung --- --- 48,6 55,5°
(Angaben in Punkten)
/bgf/jsl
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