10.11.2015 05:58:40

Forschungsausgaben weltweit stärker als Wirtschaftswachstum

PARIS (dpa-AFX) - In der Hoffnung auf ein deutliches Wirtschaftswachstum setzen immer mehr Staaten weltweit auf einen Ausbau ihrer Forschung. Zu diesem Urteil kommt der am Dienstag in Paris vorgelegte Wissenschaftsbericht der Unesco. Die Investitionen in der Forschung sind nach den Zahlen der Kulturorganisation der Vereinten Nationen im Erhebungszeitraum zwischen 2007 und 2013 um 31 Prozent auf 1,478 Billion US-Dollar (1,37 Billion Euro) gestiegen. Im selben Zeitraum habe sich das globale Bruttoinlandsprodukt um 20 Prozent erhöht.

"Deutschland zählt mit einem Investitionsvolumen von 101 Milliarden US-Dollar zu den fünf Ländern mit den höchsten Ausgaben für Forschung und Entwicklung", hieß es bei der Unesco. Den höchsten Anteil an den Forschungsausgaben haben die USA mit 28 Prozent aller Leistungen für Forschung und Entwicklung. Danach folgen China mit 20 und die Europäische Union mit 19 Prozent vor Japan (10 Prozent). Die restlichen 23 Prozent verteilen sich laut Unesco auf Länder, die zusammen 67 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen.

Ulla Burchardt, Vorstandsmitglied der deutschen Unesco-Kommission hob in einer Mitteilung die weltweite Dynamik der Wissenschaftssysteme hervor: "Forschung und Technologien für eine nachhaltige Entwicklung spielen zunehmend eine wichtige Rolle."

Die Unesco machte deutliche Unterschiede beim Verhältnis zwischen öffentlich und privat finanzierter Forschung aus. So seien öffentliche Ausgaben etwa in Italien, Großbritannien, Frankreich Australien oder Kanada eingefroren oder teils drastisch reduziert worden. Die Unesco warnte in dem Bericht davor, Grundlagenforschung zu vernachlässigen und sich ausschließlich auf angewandte Forschung zu konzentrieren. Öffentlich und privat finanzierte Forschung müssten verknüpft werden.

"Investitionen in Forschung und Entwicklung werden weltweit als Schlüssel für die wirtschaftliche Entwicklung verstanden", hieß es bei der Unesco. In vielen afrikanischen Ländern hat dies zu erhöhten Ausgaben geführt. Forschungsinvestitionen sollen Grundlagen schaffen für moderne Infrastruktur und die Ausbildung von Arbeitskräften./gro/DP/zb

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