Axel Springer interessiert? 23.07.2015 15:58:40

Financial Times steht wohl kurz vor Verkauf

Wie die Eigentümerin der Zeitung, die britische Pearson-Gruppe, am Donnerstag mitteilte, sei man in "fortgeschrittenen Gesprächen". Es sei aber noch nicht sicher, dass das Geschäft zum Abschluss komme. Mehreren Berichten zufolge ist der Medienkonzern Axel Springer mit im Rennen. Wie die "Financial Times" (FT) (online) selbst berichtete, hat zudem die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" Interesse an dem Blatt. Gespräche mit Springer seien aber weiter fortgeschritten. Springer wollte sich zu den Berichten nicht äußern.

Pearson selbst machte keine Angaben zu einem möglichen Käufer. Man werde sich zu einem "angemessenen" Zeitpunkt wieder äußern, hieß es. "Spiegel Online" meldete unter Berufung auf Springer-Unternehmenskreise, dass eine Entscheidung im Bieterrennen noch am Donnerstag fallen könne.

Die "Financial Times" hatte im vergangenen Jahr laut Pearson ihre Auflage um 10 Prozent auf ein Rekordhoch von 720 000 Exemplare gesteigert. Die Zahl der Digitalabos sei sogar um mehr als 20 Prozent gewachsen - fast drei Viertel der zahlenden Kunden seien damit Digital-Abonnenten. Zur Financial-Times-Gruppe gehört auch eine 50-prozentige Beteiligung am Wirtschaftsmagazin "Economist". Pearson verdient sein Geld überwiegend mit Bildungsangeboten, unter anderem mit Schulbüchern.

Springer kauft sich seit längerem in englischsprachige Digitalmedien ein. Der Verlag hält unter anderem Anteile an Business Insider, einem US-Portal für Wirtschaftsnachrichten und an der europäischen Ausgabe der Politik-Plattform Politico. Insidern zufolge hatte Springer zuletzt auch mit der Sendergruppe ProSiebenSat.1 über eine mögliche Fusion verhandelt - beide Konzerne hatten das allerdings nicht kommentiert.

Anfang der Woche hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen bereits von einem Interesse Springers an der "Financial Times" geschrieben. Der Wert eines möglichen Verkaufs liegt dem Bericht zufolge bei rund einer Milliarde Britische Pfund (1,4 Milliarden Euro)./fri/she/he

LONDON (dpa-AFX)

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