16.01.2015 11:56:48
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Verbraucherpreise der Eurozone fallen erstmals seit Krisenjahr 2009
LUXEMBURG (dpa-AFX) - Erstmals seit der schweren Wirtschaftskrise 2009 sind die Verbraucherpreise in der Eurozone im Jahresvergleich gefallen. Im Dezember habe das Preisniveau um 0,2 Prozent niedriger gelegen als im Vorjahresmonat, teilte das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Damit wurde eine erste Schätzung bestätigt. Im November hatte die Inflationsrate noch bei plus 0,3 Prozent gelegen.
Vor allem die deutlich gefallenen Rohölpreise sind für den Rückgang der Preise verantwortlich. So hat die Kernrate, die schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise ausschließt, wie im Vormonat bei 0,7 Prozent gelegen. In einer ersten Schätzung hatte Eurostat noch eine Rate von 0,8 Prozent ermittelt. Die Energiepreise sanken im Dezember um 6,3 Prozent zum Vorjahr.
Allerdings zeigen sich auch noch die Folgen der Euro-Schuldenkrise. Besonders deutlich waren die Rückgänge in den südeuropäischen Ländern Griechenland (-2,5 Prozent), Spanien (-1,1 Prozent) und Zypern (-1,0 Prozent). In Deutschland stiegen die Preise leicht um 0,1 Prozent.
Im Vergleich zum Vormonat fielen die Verbraucherpreise in der Eurozone um 0,1 Prozent. Dies war erwartet worden. Im November waren sie noch um 0,2 Prozent gesunken.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den gesamten Euroraum eine Jahresrate von knapp zwei Prozent an. Dieses Ziel verfehlt sie seit Anfang 2013. Auch in den nächsten beiden Jahren dürfte die Inflationsrate laut EZB unter diesem Ziel bleiben. Auch die Inflationserwartungen von Finanzinvestoren sind zuletzt auf neue Tiefstände gefallen. Die meisten Experten erwarten daher, dass die Notenbank bereits auf ihrer kommenden Sitzung am 22. Januar breit angelegte Staatsanleihekäufe beschließen wird./jsl/fr

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