22.11.2013 14:10:34

ROUNDUP: EADS geht bei Kampfjet-Großauftrag leer aus - Zuschlag für Lockheed

    SEOUL (dpa-AFX) - Im Rennen um einen milliardenschweren Auftrag aus Südkorea für den Kauf modernster Kampfjets ist der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin praktisch als Sieger hervorgegangen. Der Generalstab (JCS) der südkoreanischen Streitkräfte beschloss am Freitag, von 2018 an 40 Flugzeuge mit modernster "Stealth"-Tarnkappentechnik anzuschaffen. Die F-15 Silent Eagle von Boeing sowie der Eurofighter des europäischen EADS-Konzerns würden den geänderten "technischen Anforderungen" nicht mehr genügen, hieß es aus Militärkreisen. Beide Unternehmen hatten sich neben Lockheed um den Großauftrag beworben, der ursprünglich ein Volumen von 8,3 Billionen Won (5,8 Mrd Euro) für die Anschaffung von 60 Flugzeugen hatte.

    "Die F-35A wird als strategische Waffe eingesetzt, um im frühen Stadium eines Kriegs die Oberhand zu gewinnen und den Feind zu besiegen", zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap einen JCS-Sprecher. Südkorea will seine alternde Flotte von Kampfjets der Typen F-4 und F-5 erneuern und sich mit dem Kauf eines Stealth-Jets der fünften Generation besser gegen die Streitmacht Nordkoreas aufstellen. Beide Länder befinden sich völkerrechtlich seit dem Ende des Korea-Kriegs von 1950 bis 1953 noch im Kriegszustand.

    Offiziell sei der Auftrag an Lockheed aber noch nicht vergeben, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul. "Der Vertrag soll nach der offiziellen Entscheidung Anfang des nächsten Jahres unterzeichnet werden." Das neue Budget für die Anschaffung sei noch nicht festgelegt worden.

    Außerdem soll die Vergabe des geplanten Auftrags für weitere 20 Kampfjets erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Das hänge unter anderem von der Sicherheitslage ab. Dabei sei auch der Kauf von Maschinen anderer Hersteller möglich, hieß es.

    Südkorea hatte das Vergabeverfahren für seinen bisher größten Rüstungsauftrag im September überraschend neu gestartet. Eigentlich sollte ein Vertrag mit dem Boeing-Konzern festgemacht werden, der zunächst als einziger Bieter übriggeblieben war. Die Angebote von Lockheed Martin und EADS hatten als zu teuer gegolten. Doch wurden nach Einwänden der Luftwaffe die Anforderungen geändert und der Fokus mehr auf die Stealth-Eigenschaften gelegt, die die Radarortung eines Flugzeugs erheblich erschweren. Lockheed Martin mit seiner F-35 Lightning II entsprach diesem Profil./dg/DP/fbr

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