Probleme in China und USA 16.07.2015 09:52:42

Drägerwerk-Aktie bricht ein: Gekappte Prognose verschreckt Anleger

Jetzt streicht der Vorstand seine Gewinnerwartungen für 2015 zusammen. Zudem bleibt Dräger zunehmend auf teuren Produkten wie Beatmungsmaschinen und Narkosegeräten sitzen. Dadurch bleibe von jedem Euro Umsatz im Schnitt weniger als Gewinn beim Unternehmen hängen, warnte das Unternehmen am Mittwochabend.

Der Kurs der Drägerwerk-Aktie stürzte zu Handelsbeginn am Donnerstag um fast zehn Prozent in die Tiefe und war damit mit Abstand Schlusslicht im TecDAX. Analyst Scott Bardo von der Privatbank Berenberg nannte die Nachricht einen "weiteren Rückschlag für die Glaubwürdigkeit des Managements".

WENIGER GEWINNTRÄCHTIGE PRODUKTE

Der kleinere Anteil gewinnträchtiger Produkte belaste die Bruttomarge, hatte das Unternehmen am Vorabend gewarnt. Die Kennzahl werde voraussichtlich nicht das Niveau des Vorjahres erreichen. Auch seine Erwartungen für den operativen Gewinn schraubte der Vorstand herunter und rechnet jetzt mit einer Marge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) zwischen fünf und sieben Prozent. Bisher sollte es jeweils ein Prozentpunkt mehr sein.

Eine Drägerwerk-Sprecherin erklärte die Schwäche in China damit, dass die dortigen Kunden immer mehr bei heimischen Herstellern einkauften. Die Anti-Korruptionsgesetze führten zudem dazu, dass es mehr kleinere Bestellungen und weniger Großaufträge gebe.

CHINA UND USA SCHWÄCHELN

In den USA beobachte Dräger eine "allgemeine Marktschwäche", die auch Konkurrenten betreffe, sagte die Sprecherin. Auch im zweiten Halbjahr werde in den USA und China keine wesentliche Verbesserung der Nachfrage erwartet. Weil das Unternehmen viel in den USA produziert, stärke der vergleichsweise schwache Euro die Marge kaum. Die USA sind nach Deutschland der größte Produktionsstandort für Dräger.

Beim währungsbereinigten Umsatzwachstum rechnet Dräger dennoch weiterhin mit 2,0 bis 5,0 Prozent. Voraussetzung für die Prognosen sei, dass es nicht zu wesentlichen Veränderungen bei den für Dräger relevanten Währungskursen gebe. Die mittelfristigen Ziele blieben unverändert bestehen.

WÄHRUNGSKURSE TREIBEN UMSATZ NACH OBEN

Im zweiten Quartal war der Umsatz des Unternehmens um 13,2 Prozent auf 634 Millionen Euro gestiegen, bereinigt um Währungseinflüsse lag das Plus bei 6,8 Prozent. Der Auftragseingang legte um 10,3 Prozent zu, währungsbereinigt um 4,4 Prozent. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte von 15,0 auf 21,7 Millionen Euro zu. Die Ebit-Marge kletterte von 2,7 auf 3,4 Prozent. Den vollständigen Quartalsbericht will das Unternehmen am 30. Juli veröffentlichen.

/fri/he/stw/fbr

LÜBECK (dpa-AFX)

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