Neuer Bilfinger-Schock |
23.04.2015 17:54:00
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Bilfinger-Aktie stürzt ab: Weitere Gewinnwarnung
Den Anlegern saß allerdings noch der Schock über die erneute Gewinnwarnung in den Knochen. Nachdem Bilfinger-Aktien bereits am Mittwoch im späten Handel um fast zehn Prozent nach unten gerauscht waren, ging es auch am Donnerstag weiter abwärts. Die Aktien sackten bis Handelsende um 17,78 Prozent auf 47,38 Euro ab. Damit waren sie abgeschlagenes Schlusslicht im MDAX der mittelgroßen Werte, der sich 0,96 Prozent tiefer verabschiedete. Analyst Gregor Kuglitsch von der Schweizer Bank UBS sieht nun die avisierte Dividendenzahlung von zwei Euro je Aktie in Gefahr. Die Bilanz des Konzerns sollte aber stark genug sein, um keine ernsthaften Blessuren zu erleiden, hofft er.
NEUE PROGNOSE ERST MIT NEUEM CHEF UTNEGAARD
Ein neues Gewinnziel will Bilfinger erst vorlegen, wenn der Wechsel im Vorstandsvorsitz vollzogen ist und das neu zusammengesetzte Gremium die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr analysiert und bewertet hat. Übergangschef Herbert Bodner wird die Unternehmensspitze wieder räumen. Per Utnegaard soll den krisengeschüttelten Konzern am 1. Juni übernehmen.
Und die Mannheimer blicken sorgenvoll ins laufende Jahr: Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (Ebita) werde "erheblich" unter den im Vorjahr erzielten 270 Millionen Euro liegen. Auch das bereinigte Konzernergebnis werde deutlich unter den 175 Millionen Euro liegen, die das Unternehmen 2014 erwirtschaftet hatte. Noch im März hatte Bodner ein leicht steigendes bereinigtes Ebita in Aussicht gestellt. Das bereinigte Konzernergebnis sollte nur leicht sinken.
WEITERE ABSCHREIBUNGEN IM KRAFTWERKSGESCHÄFT DROHEN
Die nun deutlich trüberen Aussichten erklärte die Bilfinger-Spitze mit Rückgängen im Öl- und Gasgeschäft, die insbesondere in den USA stärker ausfielen als erwartet. Hinzu komme eine anhaltende schwache Nachfrage im Geschäftsfeld Power rund um Kraftwerke und Pipelines. Der Bereich Building and Facility, der vor allem das Baugeschäft und Gebäudedienstleistungen umfasst, entwickle sich hingegen erwartungsgemäß.
Die Probleme im Kraftwerksgeschäft könnten auch weitere Abschreibungen in dem Geschäft nach sich ziehen. Die Konzernführung schloss Wertminderungen bei den Geschäfts- und Firmenwerten noch in diesem Jahr nicht aus, sollte es weitere Verwerfungen in dem Geschäftsfeld geben.
UMBAU UND NEUAUSRICHTUNG SOLLEN MEHR GELD SPAREN
Angesichts der Schwierigkeiten will der Baukonzern die Effizienz seiner Verwaltung weiter steigern und seine Kapazität im Industriegeschäft anpassen. Im Geschäftsfeld Power werde es zusätzlich zu den bereits erfolgten Kapazitätsanpassungen zu einem umfassenden Umbau und einer grundlegenden Neuausrichtung kommen. So will Bilfinger noch mehr Geld einsparen und weitere Überkapazitäten abbauen. Auch die Trennung von Geschäftsfeldern ist wohl denkbar.
Im ersten Quartal drehte das Ebita nach vorläufigen Zahlen mit minus acht Millionen Euro in den negativen Bereich (2014: +47 Millionen). Unter dem Strich entstand ein Verlust von 21 Millionen Euro (2014: +26 Millionen). Die Leistung legte hingegen von 1,72 auf 1,76 Milliarden Euro zu. Den vollständigen Quartalsbericht will das Unternehmen wie geplant am 7. Mai vorlegen.
/he/stw/men/fbr
MANNHEIM (dpa-AFX)
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