Stabil auf Rekordkurs |
15.05.2014 14:20:50
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BMW gibt weiter Vollgas: 7er bekommt Karbon-Teile
Den Aufgaben, die BMW selbst anpacken könne, stelle sich der Konzern. Das Unternehmen habe gelernt, sich auf Schwankungen der Konjunktur oder Währungsturbulenzen einzustellen. "Wir stellen uns auch dem rasanten technologischen Fortschritt", sagte Reithofer. BMW investiere Milliarden, etwa um sparsamere Antriebe zu entwickeln. "Doch bei politische Konflikten sind wir auf andere angewiesen". Unternehmen setzten angesichts solcher Krisen auf die Diplomatie.
Bei den Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA stützte Reithofer den Kurs der Bundesregierung. Das geplante Abkommen werde für die Autoindustrie nur positive Folgen haben. "Handelsbarrieren verursachen hohe Kosten." Allein die deutschen Hersteller zahlten pro Jahr eine Milliarde Euro an Zöllen. "Wer in Europa eine starke industrielle Basis und Beschäftigung erhalten will, der braucht einen freien Warenverkehr."
Die USA sind inzwischen der zweitgrößte Einzelmarkt für die Münchner. Auch die Produktion dort baut der Konzern aus und überlegt derzeit auch ein weiteres Werk in Nordamerika zu errichten, möglicherweise in Mexico, wo auch der Rivale Audi derzeit eine neue Fabrik errichtet. In den USA stellt BMW zudem Bauteile aus Karbon für die Elektromodelle i3 und i8 her. Aber auch in der nächsten Generation des 7er-Flaggschiffs soll der besonders leichte Werkstoff verbaut werden, wie Reithofer bestätigte. "In Bezug auf sein geringes Gewicht wird er die Messlatte in seinem Segment sehr hoch legen", sagte der Konzernchef.
Insgesamt setze BMW weiter auf eine möglichst ausgewogene Verteilung des Absatzes auf Asien, Europa und Amerika, um möglichst immun gegen wirtschaftliche Schwankungen auf den einzelnen Märkten zu sein. Bisher geht diese Rechnung auf. BMW hat im vergangenen Jahr nicht nur Rekordverkäufe vermeldet, sondern auch beim Umsatz und Gewinn neue Bestwerte erreicht. Für dieses Jahr peilt BMW ebenfalls ein Rekordjahr an und will erstmals mehr zwei Millionen Autos im Jahr verkaufen. "Wer an der Spitze steht, für den gibt es nur eine Option: an der Spitze zu bleiben. Angesichts der Zahlen will der Konzern auch seine Aktionäre über eine Rekorddividende an dem Erfolg beteiligen.
Nach der als sicher geltenden Zustimmung der Hauptversammlung wird der Konzern je Stammaktie 2,60 Euro zahlen. Vor allem für die Familie Quandt bringt das eine stolze Zahlung. Die drei Großaktionäre Johanna Quandt, Stefan Quandt und Susanne Klatten halten zusammen 46,7 Prozent der Stammaktien und werden gemeinsam knapp 731 Millionen Euro kassieren. Damit brachte die Beteiligung der Familie Quandt in den vergangenen drei Jahren mehr als zwei Milliarden Euro ein.
Allenfalls bei den Wahlen zum Aufsichtsrat, die für fünf Mitglieder der Aktionärsseite anstehen, könnte es am Donnerstag Kritik geben. Die Anlegerschützer DSW wollen zumindest der Wahl von Wolfgang Mayrhuber und Franz Haniel nicht zustimmen, da auch Sicht der DSW beide zu viele derartige Mandate innehätten. Mayrhuber ist unter anderem bei der Lufthansa und Infineon Aufsichtsratschef. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse müssen beide aber kaum um ihre Wahl bangen.
/sbr/DP/mmb
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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