27.09.2016 14:50:00

RLB NÖ-Wien hat RZB-Buchwert abgeschrieben - Negatives Halbjahr

Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) hat für das erste Halbjahr 2016 einen Verlust von 73,4 Mio. Euro gemeldet. In der Vorjahresperiode gab es noch einen Gewinn von mehr als 130 Mio. Euro. Begründet wird das aktuelle negative Ergebnis von der Bank damit, dass sie den RZB-Buchwert in Höhe von 100 Mio. Euro abgeschrieben hat.

Als Hauptaktionärin der Raiffeisen Zentralbank (RZB) ist das (Beteiligungs-)Ergebnis der RLB NÖ-Wien immer stark abhängig von der RZB-Entwicklung. Die RLB NÖ-Wien hat ihre 34,7 Prozent schwere Beteiligung an der RZB heuer zum Halbjahr at Equity konsolidiert. Der Ergebnisbeitrag der RZB reduzierte sich vor allem durch den Verkauf des Akteinanteils an der UNIQA Versicherung signifikant auf 4,1 Mio. Euro. Zur gleichen Zeit im Vorjahr waren es 73,4 Mio. Euro.

Die Kapitalquoten blieben trotz der hohen Abschreibung des RZB-Buchwertes stabil, so die RLB-NÖ-Wien. Die harte Kernkapitalquote (Common Equity Tier 1) war per 30. Juni heuer mit 13 Prozent etwas niedriger als in der Vorjahresperiode mit 13,8 Prozent. Nicht im Ergebnis der RLB NÖ-Wien inbegriffen sind die Industriebeteiligungen. Diese sind in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien gebündelt und nicht bei deren Bankentochter RLB NÖ-Wien.

Die operative Geschäftsentwicklung hat sich einer Aussendung der RLB NÖ-Wien vom Dienstag zufolge plangemäß entwickelt. Einen Dämpfer habe die Negativ-Zinsphase gebracht. Die Kreditvergabe ist laut Bank marktbedingt stabil geblieben. Besondere Auwendungen haben sich durch ein IT-Porjekt ("Eine IT für Raiffeisen") ergeben. "Ebenfalls negativ wirkten sich die schon im ersten Halbjahr mit dem Gesamtjahresbetrag ergebniswirksame Dotierung des europäischen Abwicklungsfonds und die Stabilitätsabgabe aus."

Aller Voraussicht nach steht im Raiffeisenkonzern ja noch Anfang Oktober die Fusion der RZB mit der Raiffeisenbank International (RBI) bevor. Die Mutter RZB soll mit ihrer börsennotierten Tochter RBI verschmelzen. Das neue Institut soll an der Börse notiert bleiben. Ziel ist eine Verbesserung der Eigenkapitalquote vor allem der RZB.

Der Gewinn der RZB selbst war heuer im ersten Halbjahr von 215 Mio. Euro in der Vorjahresperiode auf nur mehr 12 Mio. Euro eingebrochen. Alleine der UNIQA-Teilverkauf belastete das Ergebnis mit 126 Mio. Euro. Durch dieses Ergebnis wiederum wurde etwa auch das Halbjahresergebnis der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich belastet.

(Schluss) phs/gru

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