20.11.2014 15:40:00
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RLB NÖ-Wien befürchtet wegen RBI auch Verlust auf Konzernebene
Sorgen um die Raiffeisen Bank International (RBI), die heuer erstmals in ihrer Geschichte einen Verlust schreiben wird, mache er sich "eigentlich nicht", sagte Buchleitner. "Auch die heute präsentierten Ergebnisse zeigen, dass die RBI operativ durchaus in Ordnung ist. Sie kämpft halt mit zwei "Externalities": Das eine ist die Gesetzgebung in Ungarn, das andere der Krieg oder die Krise in der Ukraine."
Ein "allfälliger" Ausfall der RBI-Dividende (über die RZB) werde sich heuer nicht auswirken und habe auch sicher keine Wertberichtigungsauswirkungen, sagte Buchleitner.
Mit dem Ergebnis der Banken-Checks durch die EZB zeigte sich der Chef der RLB NÖ-Wien hoch zufrieden: Nach dem Asset Quality Review der EZB habe man die beste Kapitalquote aller österreichischen Banken mit einem großen Spielraum. "Die Mindesterfordernis war 8 Prozent, wir haben nach diesem Asset Quality Review 16,85 Prozent gehabt. Im Baseline-Stresstest sei man ebenfalls deutlich über den mindestens geforderten 8 Prozent gelegen, und auch im Extrem-Szenario mit einer simulierten schweren Wirtschaftskrise habe die Bank eine Kapitalquote von 11,81 Prozent und liege damit weiter über der Mindestanforderung von 5,5 Prozent.
Diese Tests seien sehr aufwendig gewesen und hätten große Anstrengungen für die Mitarbeiter bedeutet. "Natürlich hat man von uns Daten verlangt, die wir so nicht auf Knopfdruck liefern konnten." Das habe allein an extern Kosten, ohne internen Aufwand, mehr als 4 Mio. Euro gekostet. Dennoch seien die Tests ein Meilenstein gewesen, denn es gebe jetzt in Europa ein "level playing field".
Das wirtschaftliche Umfeld für seine Bank sei nach wie vor sehr schwierig, sagte Buchleitner. Veränderungsdruck habe man als Bank und als Holding von verschiedenen Seiten: Die Konjunktur sei schwach, der Ertragsdruck durch die niedrigen Zinsen stark und die regulatorischen Anforderungen sehr komplex. Dazu komme ein Innovationsdruck, "weil das, was sich in der digitalen Welt abspielt und in Zukunft abspielen wird, schon relativ klar zeigt, dass sich das Geschäftsmodell Bank in den nächsten zehn Jahren doch deutlich verändern wird". Das Internet biete durch Standardisierung und Information Chancen im breitmassigen Privatkundengeschäft, "nicht im Kommerzkundengeschäft, das sehr individuell ist". Er überlege, "ob wir nicht enger kooperieren mit innovativen Unternehmen, die als Startups in diesem Bereich tätig sind".
Mit der Konsolidierung in der Bank und der Optimierung des Filialnetzes im Privatkundengeschäft sei man schon sehr weit, berichtete Buchleitner. "Wir sind jetzt mit einem Filialnetz so aufgestellt, dass wir in Wien eigentlich sagen können, das ist ein sehr zukunftsträchtiges Filialnetz." Insgesamt habe man jetzt ein "operatives Kostenbild, das etwas mehr als 15 Prozent unter dem Kostenbild liegt, das wir 2012 hatten". Im heurigen Ergebnis sei das nicht sichtbar, "weil wir für One IT einmalig deutlich höhere Aufwendungen haben".
Das Großprojekt, eine gemeinsame IT für ganz Österreich zu schaffen, sei weit gediehen. "2016, spätestens 2017 werden wir auch vom Kostenbild eine deutlich schlankere Struktur haben."
Man sei auch dabei, gemeinsam mit der RZB für die Raiffeisenbanken "shared services" wie etwa eine gemeinsame Kreditabwicklung aufzubauen. "Ich rechne, dass wir 2017 in Niederösterreich so weit sind, das wirklich professionell und kompetent Raiffeisenbanken anbieten zu können."
Weitergehende Zusammenlegungen - es gab ja Gerüchte, dass die Raiffeisen-Landesbanken in den Bundesländern eingespart werden könnten - sind für Buchleitner "derzeit kein Weg, der Sinn machen würde". Solche Gerüchte gebe es immer wieder, "das kenne ich, das habe ich bei den Lagerhäusern erlebt, das ist bei den Banken ganz genauso", aber solche Themen seien "unproduktiv, schwer machbar und bringen kurzfristig gar nichts".
(Schluss) ivn/ggr
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