11.05.2016 14:21:00

RBI schrieb im ersten Quartal 2016 nur in Albanien Verlust

Die Ergebniszahlen vom Auftaktquartal 2016 sind fast zur Nebensächlichkeit geraten, als die Raiffeisen Bank International (RBI) Dienstagabend nicht nur die Zahlen zwei Tage früher als geplant bekanntgab - sondern mit ihrem Plan an die Öffentlichkeit ging, die Raiffeisen Zentralbank (RZB) zu fusionieren. Die RBI-Aktie verlor zwischenzeitig bis zu 11 Prozent.

Börsianer hatten aber auch stärkere Ergebniszuwächse erwartet. Die Bank betonte indes, dass es bis auf Albanien in allen Tochterbanken in Zentral/Ost- und Südosteuropa Gewinne gegeben habe.

Mit einer Verschmelzung werden die zwei Häuser wieder eins, die RBI war vor vielen Jahren aus einer einstigen Abspaltung der Ostbanken der RZB hervorgegangen. Wird die RZB jetzt in die RBI fusioniert, dürfte die börsennotierte, schwerpunktmäßig auf Osteuropa konzentrierte Großbank u.a. ihre Kapitalziele adaptieren. Wirksam werden soll die Verschmelzung rückwirkend per Ende Juni 2016.

Wie es zum Zwischenbericht heißt, hat die RBI (Bilanzsumme: 114,5 Mrd. Euro) ihr Konzernergebnis im 1. Quartal 2016 auf 114 Mio. Euro verbessert, nach 83 Mio. Euro im Vergleichsquartal des Vorjahres und nach einem satten Verlust im Schlussquartal 2015.

Bankchef Karl Sevelda nannte das Ergebnis "zufriedenstellend", wenn auch unter dem Eindruck der historisch niedrigen Zinsen, unter denen man in vielen Regionen leide.

Erfreut zeigte sich der Vorstand, dass die langjährigen Sorgenkinder - die Bank in der Ukraine und auch die Bank in Ungarn - im Quartal positive Ergebnisse lieferten. In Ungarn wurde ein Nettogewinn von 10 Mio. Euro ausgewiesen, die Ukraine-Tochter Aval schloss bis März unterm Strich mit 24 Mio. Euro Gewinn.

Dafür stand heuer im ersten Quartal bei der Tochterbank in Albanien unterm Strich ein Verlust von 17 Millionen. Hier standen nach Kreditausfällen hohe Wertberichtigungen an, die sich laut Vorstand aber nicht wiederholen sollten.

Insgesamt sind die Vorsorgen für faule Kredite aber stark gesunken. Die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen sind im Quartalsvergleich auf 106 Mio. Euro deutlich mehr als halbiert worden. Es konnten sogar Wertberichtigungen aufgelöst werden. Im Gesamtjahr sollen die Risikovorsorgen unter dem Niveau von 2015 (1,264 Mrd. Euro) bleiben.

Die Mitarbeiterzahl ist im Konzern deutlich zurückgegangen. Ihre Zahl (ausgedrückt in Vollzeitäquivalenten) sank im Jahresabstand um 3.337 Personen auf 51.706. Die größten Rückgänge gab es dabei in der Ukraine (minus 1.837), in Russland (minus 913), Polen (minus 334), Ungarn (minus 266) und Bulgarien (minus 168).

In Rumänien kommen durch ein neues Immobilien-Kreditgesetz wohl zig Millionen an neuen Belastungen dazu. Die rumänische RBI-Tochter hatte Ende des ersten Quartals 2016 rund 1,3 Mrd. besicherte Kredite an Retailkunden draußen, von denen rund zwei Drittel die Kriterien des neuen Gesetzes formal erfüllen würden. Nach ersten Schätzungen könnte dies die RBI mit einem "mittleren zweistelligen Millionenbetrag" belasten, heißt es im Quartalsbericht.

(Schluss) rf/ivn

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