Auf 83 Millionen Euro 21.05.2015 16:58:00

RBI halbiert Gewinn im ersten Quartal

Im Vergleich zur Vorjahresperiode halbierte sich der RBI-Gewinn im ersten Quartal des laufenden Jahres auf 83 Millionen Euro. Zwischen Jänner und März 2014 standen dort noch 161 Millionen Euro. Das Gesamtjahr 2014 hatte das heimische Geldinstitut erstmals seit Bestehen mit einem Verlust abgeschlossen. Vor allem Währungsschwankungen und anhaltende Verluste in den Töchtern in der Ukraine und Ungarn bekommt das heimische Geldinstitut zu spüren.

Belastet haben unter anderem die Abwertung der ukrainischen Hrywnja sowie die Aufwertungen des Schweizer Franken und des US-Dollars, teilte die RBI am Donnerstag ad hoc mit. Das Ergebnis je Aktie sank um 52,4 Prozent auf 0,29 Euro, nach 0,60 Euro im Vorjahresquartal. Für das ganze Jahr droht wegen 550 Millionen Euro Restrukturierungskosten ein Verlust, bekräftigte das Unternehmen am Donnerstag die Jahresprognose.

Der russische Rubel wertete im ersten Quartal zwar um 16 Prozent auf, lag im Schnitt aber um 32 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals. Die ukrainische Hrywnja verlor 46 Prozent an Wert, der Belarus-Rubel 18 Prozent. Belastungen ergaben sich für die RBI aber auch durch die starken Aufwertungen des Schweizer Franken und des US-Dollars.

Die RBI will gesundschrumpfen und ihre risikogewichteten Aktiva (RWA) bis 2017 "in ausgewählten Märkten" brutto um ein knappes Viertel (16 Milliarden Euro) reduzieren. Ende 2014 betrugen sie 68,7 Mrd. Euro, Ende des 1. Quartals 2015 um sieben Prozent mehr (73,5 Milliarden Euro). Der Anstieg sei zur Hälfte auf Währungsaufwertungen und sonst im Wesentlichen auf das Marktrisiko zurückzuführen. "Teilweise" könne der Abbau des RWA der nächsten Jahre durch Wachstum in anderen Geschäftsfeldern ausgeglichen werden.

Mit dem Ziel, das Kernkapital (fully loaded) von derzeit 9,9 Prozent bis Ende 2017 auf 12 Prozent zu heben, sollen die Töchter in Polen und Slowenien und die Direktbank Zuno AG verkauft werden. Die Aktivitäten in den USA (bis 2016) und Asien (bis 2017) sollen "signifikant zurückgefahren oder aufgegeben" werden. Alle diese Aktivitäten werden daher künftig als eigenes Segment "Non Core" geführt.

In Summe sanken im ersten Quartal die Betriebserträge im Vergleich zur Vorjahresperiode um 17 Prozent auf 1,12 Mrd. Euro. Der Zinsüberschuss fiel um 16 Prozent auf 820 Millionen Euro, vor allem aufgrund der Währungsabwertungen. Der Provisionsüberschuss sank um 16 Millionen auf 360 Millionen Euro, wobei vor allem höhere Erlöse im Fremdwährungs- und im Wertpapiergeschäft die währungsbedingt sinkenden Erträge auffingen. Das Handelsergebnis ergab unter dem Eindruck der Währungsabwertungen 62 Mio. Euro Verlust. Die Verwaltungsaufwendungen sanken im Periodenvergleich um 9 Prozent auf 691 Millionen Euro. Auch dieser Rückgang war zum Großteil auf Währungsabwertungen in Osteuropa, vor allem in Russland und der Ukraine, zurückzuführen. Im Jahresabstand fiel die Zahl der Mitarbeiter um 2.800 auf 55.043. Das Ergebnis nach Steuern sank im Vorjahresvergleich um 42 Prozent auf 100 Millionen Euro.

tsk/itz

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