10.02.2015 11:50:00

RBI-Bank-Verkauf in Slowenien läuft bereits

Der Vorstand der Raiffeisen Bank International (RBI) nennt den Rückzug aus einigen Märkten im Osten sowie aus Übersee eine "Zäsur". Formell zum Verkauf gestellt sind seit Montagabend die Banktöchter in Polen und Slowenien. Der Verkauf der Slowenien-Bank läuft schon. Der Verkaufsprozess für die Polentochter startet in Kürze. Man will den Deal ebenfalls 2015 durchziehen.

Aus Ungarn zieht sich die RBI hingegen nicht zurück, wurde bekräftigt. Die dortige defizitäre Tochter wird aber "restrukturiert" und "optimiert." "Der ungarische Markt ist uns zu wichtig, um ihn aufzugeben", sagte Bankchef Karl Sevelda am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Auch neue Mit-Aktionäre für die Ungarn-Tochter will Sevelda nicht. "Wir beabsichtigen dort nicht, eine Beteiligung des ungarischen Staates anzunehmen", so Sevelda. Aus derzeitiger Sicht habe er die Absicht, die Ungarn-Bank als 100-prozentige Tochter der RBI zu behalten. Zur Redimensionierung verlautete, dass man sich in Ungarn stärker auf das Firmenkundengeschäft konzentrieren will, und auf das gehobene Privatkundengeschäft. Aus dem Retailgeschäft will Sevelda in Ungarn nicht aussteigen. Man werde aber wohl die eine oder andere Filiale dort zusperren oder verkaufen.

In Slowenien ist Raiffeisen bereits mitten im Prozess des Verkaufs der dortigen Tochterbank. Das Verfahren sei auch schon weit fortgeschritten. Auch für die zum Verkauf stehende Direktbank Zuno gebe es etliche mögliche Käufer, an die 20 mögliche Interessenten wurden dafür heute genannt.

In Polen will Raiffeisen beim Verkauf ohne Verluste aussteigen. "Wir sind zuversichtlich, dass wir auf reges Interesse stoßen werden", sagte Sevelda. Es gebe eine Fülle von Banken, die dort weiter wachsen wollten.

Auch die RBI sei nach wie vor überzeugt, dass Polen ein attraktiver Bankenmarkt sei. Allerdings ist es nach dem Kauf der Polbank samt Integration in die bestehende Tochter nicht gelungen, zu den Top-5- am Markt vorzustoßen. Deshalb tritt Raiffeisen den Rückzug aus diesem Markt an. Sevelda räumte ein, dass diese Entscheidung emotional schwer fiel, aber wirtschaftlich konsequent sei. Beim Verkauf wird Raiffeisen von einer Investmentbank beraten, die Gespräche mit den polnischen Regulatoren würden in einigen Wochen aufgenommen.

Die RBI hat 2014 das erste Verlustjahr ihrer Geschichte geschrieben. Ob die Bank heuer die Verlustzone verlassen wird, wollte Sevelda heute nicht beantworten. Einen neuen Ausblick für 2015 will die Bank erst am 25. März geben.

Innerhalb der nächsten drei Jahre will die RBI ihre Kosten um 20 Prozent reduzieren. Mit dem Abbau von Risiken bzw. dem Verkauf von Bankeinheiten sind aber auch Restrukturierungskosten verbunden. Aus den USA und aus Asien tritt die RBI den Rückzug an, entweder schrittweise oder vollständig.

(Schluss) rf/itz

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