17.12.2014 13:11:00
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RBI-Analysten sehen Kurs-Gleichgewicht bei 48 bis 50 Rubel pro Dollar
Die Raiffeisen-Analysten sehen das Gleichgewicht des Rubel gegenüber dem Dollar "irgendwo zwischen 48 und 50" Rubel pro Dollar. Vorerst sei eine Rückkehr auf dieses Niveau nicht zu erwarten, "wir gehen aber schon davon aus, dass wir im Jahresverlauf 2015 eine Beruhigung der Situation bekommen, aber auf deutlich höheren Niveaus". Heute am späten Vormittag kostete ein US-Dollar 68,34 Rubel.
Die russische Zentralbank hatte versucht, den Verfall des Rubels mit einer Leitzins-Erhöhung von 10,5 auf 17 Prozent zu stoppen - nach Ansicht Brezinscheks muss das aber noch "nicht das Ende der Fahnenstange sein". Der Rubel-Kursverfall sei auch ein Reflex auf den Ölpreis. Solange sich in den nächsten Wochen kein rascher Anstieg des Ölpreises in Richtung 70 bis 75 Dollar abzeichne, sondern erst im Jahresverlauf, werde auch der Jahresanfang 2015 von einem volatilen und schwächeren Rubel gekennzeichnet sein.
Die Ansicht des deutschen Ökonomen und DIW-Präsidenten Marcel Fratzscher, der die Wahrscheinlichkeit einer Staatspleite Russlands auf ein Drittel einschätzt, scheint Brezinschek nicht zu teilen. Russlands Staatsverschuldung sei mit 12 Prozent seiner Wirtschaftsleistung extrem niedrig, sagte Brezinschek im ORF-"Mittagsjournal" und verwies auf Österreichs Staatsschulden, die deutlich über 80 Prozent liegen. Es sei aber richtig, dass Russlands Wirtschaft unter dem niedrigen Ölpreis und den Sanktionen leide. Die russische Zentralbank habe selbst erklärt, dass bei einem anhaltend niedrigen Ölpreis von 60 Dollar Russlands Wirtschaft im kommenden Jahr um 4 bis 5 Prozent schrumpfen werde.
Auch die Wirtschaftsleistung der Ukraine werde im kommenden Jahr schrumpfen, es gebe keinen Zweifel darüber, dass sich beide Länder in einer ernsthaften Rezession befinden, so die Raiffeisen-Analysten - lediglich über das Ausmaß könne man diskutieren. Die RBI sagt Russland für das kommende Jahr ein Schrumpfen der Wirtschaft um 1,5 Prozent voraus, die Wirtschaft der Ukraine soll sogar um 4,5 Prozent schrumpfen, nach einem Rückgang um 7,0 Prozent in diesem Jahr.
Die Länder Zentraleuropas sieht Brezinschek hingegen "auf der Überholspur". Polen werde im kommenden Jahr voraussichtlich um 3,5 Prozent wachsen, die Slowakei um 2,5 Prozent, Tschechien um 2,4 Prozent, Ungarn um 2,3 Prozent - und sogar die Konjunktur Sloweniens sei mit erwarteten +2,0 Prozent robust. In Südosteuropa sei Rumänien mit +2,7 Prozent Wirtschaftswachstum "das Maß aller Dinge", während die meisten anderen Länder der Region - etwa Serbien und Kroatien - weiter stagnieren würden.
(Schluss) ivn/ggr
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