LONDON (dpa-AFX) - Die Ratingagentur Standard & Poor's droht der Türkei weiter mit der Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit. Die Bonitätsnote werde zwar mit "BB+" bestätigt, teilte S&P am Freitag in London mit. Damit bleibt die Note aber im sogenannten Ramschbereich und liegt eine Note unter dem Bereich, der sichere Anlagen kennzeichnet. Der Ausblick für das Rating ist weiter "negativ". Es besteht also die Gefahr einer Herabstufung.
Die anhaltend schlechte Note begründete S&P mit der gestiegenen politischen Unsicherheit. Diese könnten das Land empfindlicher für externe Schocks machen. Korruptionsskandale und teils gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten dominierten zuletzt das politische Geschehen. Die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ging mit drastischen Maßnahmen gegen Gegner vor. S&P verweist zudem auf das hohe Leistungsbilanzdefizit des Landes. Allerdings zeichne sich hier angesichts wachsender Ausfuhren eine leichte Verbesserung ab.
Der negative Ausblick bleibe, da die Gefahr einer "harten Landung" der Wirtschaft bestehe, schreibt S&P. Die Wahrscheinlichkeit liege bei eins zu drei. In ihrem Basiszenario erwartet S&P in den Jahren von 2014 bis 2015 ein Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent./jsl/stb