Prognose 20.08.2014 15:25:47

Volkswagen könnte bereits 2014 weltgrößter Autobauer werden

Im Kampf mit Toyota und General Motors habe VW derzeit die größte Dynamik, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung des Instituts Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach.

Demnach könnte der VW-Konzern im Gesamtjahr 2014 weltweit auf einen Absatz von 10,1 Millionen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen kommen, Toyota auf 10,05 Millionen und der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) auf 10,0 Millionen Fahrzeuge. VW hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2018 weltgrößter Autobauer zu werden.

Volkswagen wachse derzeit in China deutlich schneller als GM und Toyota, schreibt CAM-Leiter Stefan Bratzel. Zudem profitiert VW als Europas Marktführer von der Erholung auf dem Heimatkontinent. Damit könne der Absatzrückgang in den USA mehr als kompensiert werden. Bei GM mache sich der Rückzug der Marke Chevrolet vom europäischen Markt bemerkbar. Toyota werde auf seinem Heimatmarkt Japan von Erhöhung der Mehrwertsteuer von fünf auf acht Prozent belastet.

Bereits seit längerer Zeit liefern sich Toyota, VW und GM ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des weltgrößten Autokonzerns. 2013 lag Toyota vorne.

Bei der Ertragskraft liegt Toyota allerdings deutlich vorne: Die Japaner kommen auf eine Konzernrendite von 8,7 Prozent, bedingt auch durch den schwächeren Yen. Volkswagen lag zum Halbjahr bei 6,3 Prozent. Bei General Motors stürzte die Rendite auf 2,5 Prozent ab - wegen der hohen Kosten für die millionenfachen Rückrufe brach der Gewinn ein.

Bei Volkswagen schwächelt die Konzernkernmarke VW, die derzeit nur auf eine Marge von zwei Prozent vor Zinsen und Steuern kommt. VW-Chef Martin Winterkorn hatte bereits angekündigt, die Ertragskrise der Marke mit milliardenschweren Sparanstrengungen stoppen zu wollen.

Unterdessen erwartet das Institut, dass der weltweite Automarkt im Jahr 2014 deutlich zulegt - erwartet wird ein Zuwachs beim Autoabsatz von rund 4 Prozent auf etwa 75,5 Millionen Pkw. Treiber seien die wachsenden Märkte in China, den USA und Europa.

Allerdings nehmen die Unsicherheiten zu. Vor allem der Ukraine-Konflikt, Strukturprobleme in Frankreich und Italien sowie die wirtschaftlichen Probleme in Argentinien und Brasilien könnten die weltweite Autokonjunktur belasten.

/hoe/DP/stb

BERLIN (dpa-AFX)

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