Hoffnung auf Stahlwerkverkauf treiben ThyssenKrupp hoch

Am späteren Vormittag legten sie an der DAX-Spitze um 3,65 Prozent auf 15,92 Euro zu und kletterten damit auf den höchsten Stand seit Ende März dieses Jahres. Der Leitindex gab zugleich um 0,22 Prozent nach. Laut der brasilianischen Zeitung "O Estdao de Sao Paulo" steht der Industrie- und Stahlkonzern kurz vor einer Einigung über den Verkauf der Anlage nahe Rio de Janeiro. Der Stahlhersteller CSN wolle zwei Drittel des Stahlwerkes übernehmen und dies solle in wenigen Tagen bekannt gegeben werden, heißt es in dem Pressebericht ohne Angabe von Quellen. Der Minenbetreiber Vale, der 27 Prozent an dem Werk hält, könnte womöglich seinen Anteil ebenfalls an CSN verkaufen. ThyssenKrupp wollte den Bericht nicht kommentieren. Ein Sprecher wiederholte am Dienstag lediglich die bekannte Aussage, wonach sich der Konzern in guten Gesprächen befinde und ein "zeitnaher Abschluss" angestrebt werde.

Analyst Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank äußerte sich positiv. Hinsichtlich des Preises habe der Artikel zwar keine neuen Informationen enthalten, der Verkauf könnte dem Bericht zufolge aber früher vollzogen werden als bisher vom Markt erwartet. Sollte die angegebene Zeitspanne für die Ankündigung der Transaktion stimmen, sei dies positiv, schrieb er und beließ das Papier auf "Buy" mit einem Kursziel von 18 Euro.

Ein Börsianer sah die Meldung zwar ebenfalls als kursstützend an, fügte jedoch hinzu, dass nichts wirklich stichhaltig Neues darin stehe. "Das ist der gefühlt 25. Pressebericht zu diesem Thema, aber vielleicht passiert ja nun wirklich endlich etwas." ThyssenKrupp versucht sein Steel-Americas-Geschäft, zu dem auch ein Stahlwerk in den USA gehört, bereits seit rund einem Jahr zu verkaufen. Es hat sich als Milliardengrab erwiesen.

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RIO DE JANEIRO (dpa-AFX)