Milliardenbetrug 12.12.2013 09:39:32

JPMorgan vor Milliarden-Strafe im Madoff-Skandal

Im Skandal um den Milliardenbetrug des Börsenmaklers Bernhard Madoff soll das Institut fast zwei Milliarden US-Dollar (1,45 Milliarden Euro) als Strafe zahlen, wie die "New York Times" in der Nacht zu Donnerstag unter Berufung auf mit dem Fall vertraute Personen auf ihrer Internetseite berichtete. Eine Einigung mit mehreren Behörden stehe kurz bevor. Die Ermittler werfen der Bank vor, Madoffs Schneeballsystem gedeckt und gegen Geldwäschegesetze verstoßen zu haben.

    Madoff hatte über Jahrzehnte vermeintliche Traumgewinne von Investoren mit dem frischen Geld neuer Anleger bezahlt. In der Spitze wiesen die Madoff-Konten auf dem Papier einen Wert von 60 Milliarden Dollar aus. Als der Schwindel mitten in der Finanzkrise aufflog, verloren viele Anleger ihre kompletten Ersparnisse. Madoff wurde im Juni 2009 zu 150 Jahren Haft verurteilt.

    Ein Großteil der Geschäfte lief über Konten von Madoffs Hausbank JPMorgan. Dabei sollen Mitarbeiter frühzeitig Verdacht geschöpft haben. Doch diese Warnsignale soll JPMorgan anders als in Großbritannien nicht an die Behörden in den USA weitergeben haben. Wegen dieser Gesetzesverstöße zahlt die Bank laut Zeitung nun mehr als eine Milliarde Dollar. Hinzu kommen weitere Strafen wegen anderer Lücken bei den Vorkehrungen gegen Geldwäsche. Auch das "Wall Street Journal" berichtete von der bevorstehenden Einigung.

    Einem formellen Schuldeingeständnis entkomme JPMorgan nur ganz knapp, schreibt die "New York Times". Stattdessen bleibt es bei einer sogenannten Vereinbarung über die Aussetzung der Strafverfolgung (Deferred Prosecution Agreement). Das bedeutet unter anderem auch eine genaue Auflistung des Fehlverhaltens. JPMorgan-Chef Jamie Dimon deutete bereits am Mittwoch bei einem öffentliche Auftritt die Einigung mit den Behörden an. "Wir müssen einige Dinge hinter uns bringen, damit wir unseren Job machen können", sagte der Manager mit Bezug auf den Madoff-Skandal.

    Die größte US-Bank hatte sich erst im November mit den Aufsichtsbehörden wegen fragwürdiger Hypotheken-Geschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise auf eine Zahlung von 13 Milliarden Dollar verständigt.

/enl/stw/fbr

NEW YORK (dpa-AFX)

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