Verlust eingedämmt 26.03.2014 08:05:48

Preiskampf hält Reederei Hapag-Lloyd in roten Zahlen

Unter dem Strich konnte das Unternehmen den Verlust immerhin um 24 Prozent auf rund 97 Millionen Euro eindämmen, wie Hapag-Lloyd am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Das Ergebnis sei unter dem Strich enttäuschend, sagte Vorstandschef Michael Behrendt, auch wenn Hapag-Lloyd im Vergleich zum großen Rest der Branche gut dastehe. Der Manager hofft jetzt auf Besserung im laufenden Jahr - und den geplanten Zusammenschluss mit der chilenischen Konkurrentin CSAV.

Im abgelaufenen Jahr konnte Hapag-Lloyd das Transportvolumen um fast fünf Prozent auf 5,5 Millionen 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) steigern. Der Umsatz ging jedoch um vier Prozent auf knapp 6,6 Milliarden Euro zurück. Dabei schlugen sich der starke Euro und die erneut gesunkenen Frachttarife nieder. Den operativen Gewinn konnte Hapag-Lloyd dank gesunkener Treibstoffkosten und weiterer Sparmaßnahmen jedoch auf 67 Millionen Euro steigern. Das ist zweieinhalb Mal so viel wie ein Jahr zuvor.

Die globalen Überkapazitäten im Containergeschäft machen der weltweit sechstgrößten Container-Reederei seit Jahren zu schaffen. Viele Wettbewerber unterbieten sich gegenseitig beim Preis, um ihre Schiffe vollzubekommen. Ab dem zweiten Quartal seien Preiserhöhungen nicht mehr nachhaltig durchzusetzen gewesen, sagte Behrendt. Zudem sei die Hochsaison im dritten Quartal, in der sonst die größte Nachfrage nach Containertransporten herrscht, wie schon 2012 praktisch ausgefallen.

Für 2014 setzt der Manager auf eine anziehende Weltwirtschaft und eine steigende Nachfrage nach Containertransporten. Laut den Experten des Marktforschers IHS Global Insight soll der Containerverkehr in diesem Jahr um 4,4 Prozent wachsen und im nächsten Jahr weiter zulegen. Hoffnung macht Behrendt, dass zunehmend alte Schiffe verschrottet werden und weniger neue hinzukommen. Im April erhält allerdings auch Hapag-Lloyd zwei neue Schiffe, die jeweils Platz für 13.200 Standardcontainer bieten und sparsamer sein sollen als ältere Frachter.

Weiter wartet Behrendt auf die Fusion mit der chilenischen CSAV, die er noch vor seinem Abschied von der Vorstandsspitze Ende Juni in trockenen Tüchern haben will. Die CSAV-Aktionäre hatten dem Zusammenschluss am Freitag mit großer Mehrheit zugestimmt. Ob die Fusion wirklich über die Bühne gehen kann, entscheidet sich bis zum 20. April. Anteilseigner, die die Fusion ablehnen, haben bis dahin Zeit, ihre Aktien zu einem festgelegten Kurs zu verkaufen, statt ihr Kapital in die Fusion einzubringen. Sollten mehr als fünf Prozent des Aktienkapitals davon Gebrauch machen, wäre das Projekt gescheitert.

Durch den Zusammenschluss entstünde die viertgrößte Containerreederei der Welt mit mehr als 200 Schiffen und einem Umsatz von rund zwölf Milliarden Dollar. Die Fahrtgebiete der beiden Reedereien würden sich gut ergänzen. Hapag-Lloyd hält eine starke Position auf den Strecken zwischen Europa und Asien während CSAV die führende Reederei in Südamerika ist.

An Hapag-Lloyd ist Europas größter Reisekonzern TUI noch mit rund 22 Prozent beteiligt, will sich aber seit langem von den Anteilen trennen.

/stw/fbr/he

HAMBURG (dpa-AFX)

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