15.10.2015 14:45:47
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Preisauftrieb in den USA bleibt schwach
Von David Harrison
WASHINGTON (Dow Jones)--In den USA ist nach wie vor kein nachhaltiger Preisdruck in Sicht. Im September sanken die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem solchen Rückgang gerechnet. Vor allem die um 4,7 Prozent gesunkenen Energiepreise bremsen die Inflation. Für den August bestätigte das US-Arbeitsministerium den zunächst vorläufig gemeldeten Rückgang um 0,1 Prozent.
Für die sogenannte Kernteuerung, die die besonders volatilen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor lässt, wurde für September ein Plus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gemeldet. Hier hatten Volkswirte einen Rückgang von 0,1 Prozent erwartet. Im August war eine Zunahme der Kernrate um 0,1 Prozent verzeichnet worden.
Im Jahresvergleich stagnierten die Verbraucherpreise in der Gesamtrate. In der Kernrate ergab sich ein Zuwachs von 1,9 Prozent. Der anpeilte Zielbereich der US-Notenbank für die Jahresteuerung liegt bei rund 2 Prozent.
Die US-Währungshüter halten Ausschau nach einer festeren Inflation, bevor sie die Leitzinsen von dem gegenwärtigen Rekordtief anheben. Viele Fed-Banker haben gesagt, sie wollten "einigermaßen zuversichtlich" sein, dass die Inflation zum Fed-Zielwert zurückkehrt, bevor sie an der Zinsschraube drehen.
Mit den zuletzt aber eher schwachen Inflationsdaten sind die Chancen für eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr stark geschwunden. Eigentlich hatten die US-Währungshüter mit Fed-Chefin Janet Yellen an der Spitze gehofft, noch in diesem Jahr aus der Politik des extrem billigen Geldes aussteigen zu können.
Die Chance auf eine Zinswende noch im Oktober haben die Märkte inzwischen fast vollständig ausgepreist. Für Dezember liegt die Wahrscheinlichkeit an den Zinsfuture-Märkten nur noch bei 29 Prozent, für März 2016 ist sie auf 49 Prozent zurückgegangen.
Der ehemalige US-Finanzminister und Präsidentenberater Larry Summers warnte vor Marktturbulenzen, wenn der US-Leitzins erhöht werde, dies aber nicht zu mindestens 70 Prozent an den Märkten eingepreist sei. Dann könnte sich der 1994er Crash am Anleihenmarkt wiederholen, so seine Befürchtung. Die 70-Prozent-Schwelle wird an den Zins-Future-Märkten aber erst für die Sitzung am 21. September 2016 übertroffen. Zu dieser Zeit wird aber der US-Wahlkampf im vollen Gange sein.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/apo/smh
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October 15, 2015 08:45 ET (12:45 GMT)
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