Portugal will anscheinend Anteil an Bank Banif verkaufen

   Von Patricia Kowsmann

   LISSABON (Dow Jones)-- Der portugiesische Staat will sich offenbar von seiner Beteiligung am Banco Internacional do Funchal SA, bekannt als Banif, trennen. Die Regierung versuche, den Anteil von 60 Prozent an dem Institut loszuwerden, sagte eine informierte Person. Diese Woche sollen Interessenten verbindliche Angebote auf den Tisch legen.

   Die Regierung hatte der Bank im Januar 2013 eine Finanzspritze über 1,1 Milliarden Euro gewährt, damit sie die Mindestanforderungen für die Kapitalreserven erfüllt. Davon bekam die Bank 400 Millionen Euro in sogenannten Coco-Bonds, einer Art Wandelanleihe. 275 Millionen Euro davon hat die Bank zurückgezahlt, den Rest bleibt sie bislang schuldig.

   Wenn der Staat keinen Käufer für seinen Anteil findet, werden die restlichen 125 Millionen Coco-Bonds in Kapital gewandelt, womit der Anteil der Regierung an der Bank steigt.

   Die Staatshilfe ist ins Visier der Europäischen Kommission geraten, die einen Restrukturierungsplan für Banif gefordert hat, mit dem sichergestellt werden soll, dass die Bank langfristig existenzfähig ist und gleichzeitig die Wettbewerbsverzerrungen durch staatliche Unterstützung minimiert werden.

   Die mit der Situation vertraute Person sagte, dass sechs Unternehmen, von Banken bis hin zu Finanzinvestoren, ein Interesse an den 60 Prozent gezeigt haben.

   Banif ist nach Bilanzsumme die achtgrößte Geschäftsbank Portugals, die wichtigsten regionalen Schwerpunkte sind Maidera und die Azoren.

   Das Finanzministerium teilte mit, die Regierung verfolge das Ziel, das Vertrauen in das Finanzsystem, den Schutz der Einlagen, die Finanzierung der Wirtschaft und den besten Schutz für den Steuerzahler zu garantieren.

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   December 14, 2015 09:00 ET (14:00 GMT)

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