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14.08.2013 18:54:32

Portugal verlässt Rezession

    LISSABON (dpa-AFX) - Nach zweieinhalb Jahren hat das Euro-Krisenland Portugal mit einem überraschend starken Wirtschaftswachstum die Rezession überwunden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei von April bis Juni im Vergleich zum Vorquartal um 1,1 Prozent gestiegen, teilte die nationale Statistikbehörde INE am Mittwoch in Lissabon mit. Die Experten von Banken und Wirtschaftsinstituten hatten zwar ein Ende der Rezession im zweiten Quartal vorausgesagt, aber mit einem Wachstum von deutlich unter 1,0 Prozent gerechnet. Im ersten Quartal 2013 war noch ein Rückgang von 0,4 Prozent registriert worden.

    Zur Verbesserung der Lage trugen laut INE vor allem die Exporte bei, die im zweiten Quartal um 6,3 Prozent zulegten. Zudem sei die Investitionstätigkeit vor allem im Bausektor weniger stark zurückgegangen, hieß es. Im Jahresvergleich verzeichnet das portugiesische BIP derweil noch ein Minus von 2,0 Prozent, gegenüber einem Zwölfmonats-Rückgang von 4,1 Prozent im ersten Quartal.

    Die Sozialdemokratische Partei (PSD) von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho feierte die neuen Zahlen als "äußerst positiv". Sie zeigten, dass "die Anstrengungen der Portugiesen in den vergangenen zwei Jahren zur Überwindung der schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Lage nicht umsonst" gewesen seien, sagte PSD-Vizepräsident Pedro Pinto.

    Die stärkste Oppositionskraft des Landes, die Sozialistische Partei (PS), entgegnete, die Situation des Landes sei schlechter als vor einem Jahr, die Rezession sei noch lange nicht vorbei. Es habe ein Quartalswachstum gegeben, weil der Zeitraum zwischen Januar und März 2013 "eines der schlimmsten Quartale aller Zeiten" gewesen sei.

    "Wenn die Regierung auf Kürzungen von Gehältern und Renten sowie auf Entlassungen im öffentlichen Dienst beharrt, werden wir nach dem dritten auch (2014) ein viertes Rezessionsjahr in Folge haben", warnte PS-Vizepräsident José Junqueiro, dessen Partei ebenso wie die anderen Oppositionsparteien und die Gewerkschaften Neuwahlen fordert.

    Zur Abwendung eines Bankrotts hatte das ärmste Land Westeuropas 2011 von der Eurozone und dem Internationalen Währungsfonds ein Hilfspaket über 78 Milliarden Euro erhalten. Dafür verpflichtete man sich zu einem strengen Sanierungskurs./er/DP/jsl

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