11.02.2016 16:00:46
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Portugal laut Schäuble gut beraten, nicht weiter Märkte zu beunruhigen
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)-- Deutschlands Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat Portugal davor gewarnt, von dem eingeschlagenen Reformkurs abzuweichen. Der CDU-Politiker begründete seine Warnung mit bereits zu beobachtenden Abwärtsreaktionen an den Finanzmärkten.
"Portugal wird gut beraten sein, das sehr sorgfältig zur Kenntnis zu nehmen und nicht weiter die Märkte zu beunruhigen, indem man die Vermutung schürt, dass man von dem eingeschlagenen Weg zurückgehen will", sagte Schäuble bei seinem Eintreffen zu einer Sitzung der Euro-Finanzminister in Brüssel. "Das wäre sehr gefährlich für Portugal", warnte er am Donnerstag. Bei dem Treffen solle der portugiesische Finanzminister deshalb "sehr ermutigt" werden, nicht von dem eingeschlagenen Erfolgsweg abzurücken. "Man sieht ja, dass die Märkte bereits nervös werden", warnte Schäuble.
Die Finanzminister der Eurogruppe am Donnerstag und der gesamten EU im so genannten Ecofin am Freitag würden sich angesichts der "Volatilitäten in der Weltökonomie vom Ölpreis bis zu Beunruhigungen auf den Finanzmärkten" vor allen Dingen mit den Grundfragen der wirtschaftlichen Entwicklung beschäftigen. Zur Volatilität der Aktienkurse konstatierte Schäuble allerdings, "dass das ein Stück weit auch Marktübertreibungen sind". Der Frage, wie seine "Gemütslage zur Deutschen Bank" sei, wich der Bundesfinanzminister aus. "Meine Gemütslage ist immer am Beginn von Sitzungen der Eurogruppe und des Ecofin völlig konzentriert und entspannt zugleich", sagte Schäuble.
Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem wollte sich ebenfalls zu einzelnen Banken nicht äußern. Der Niederländer betonte aber, die Eurozone insgesamt und auch die Banken seien "in einer strukturell viel besseren Situation" als noch vor einigen Jahren. Dass die EU-Kommission ein "Risiko" im portugiesischen Haushalt konstatiert habe, bezeichnete Dijsselbloem als Teil eines normalen Verfahrens. "Es ist keine einzigartige Situation", hob er hervor. "Wir hatten das mit anderen Ländern." Wenn geboten, müsse die portugiesische Regierung allerdings weitere Maßnahmen ergreifen.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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February 11, 2016 09:42 ET (14:42 GMT)
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