Porr-Chef hält Ideen für Entsende-Verschärfung für "Schwachsinn"

Als Porr setze man zwar ohnedies sehr stark auf Eigenpersonal und deshalb hielten sich die Auswirkungen einer Verschärfung für den Baukonzern wohl in Grenzen - "die angedachten Verschärfungen halten wir aber für einen Schwachsinn", so Generaldirektor Strauss wörtlich. Ein Ändern der EU-Entsenderichtlinie nach dem Motto "wir lassen niemanden mehr herein, geht nicht". Die Baubranche sei am Ende ihrer Kostenoptimierungen, deshalb wolle man auch externe Arbeitskräfte einsetzen können.

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) hatte seine Forderung nach einer Nachschärfung der EU-Entsenderichtlinie Anfang dieser Woche nochmals verteidigt. Vizekanzler Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) kritisierte darauf solche Avancen am Dienstag scharf und sprach von einer "Albanienstrategie", falls man "Verbote machen" und "niemanden mehr bei uns und von uns niemanden mehr im Ausland arbeiten lassen" wolle.

Das neue Bestbieterprinzip für öffentliche Aufträge bezeichnete Porr-Chef Strauss am Donnerstag als "richtig", es fehlten aber noch Regelungen zu den Qualitäts- und Bonitätskriterien. Es könne etwa nicht angehen, dass sich eine kleine 5-Millionen-Euro-Umsatz-Firma einen 20-Millionen-Auftrag angle; hier seien Größe und Bonität zu hinterfragen. Und Scheinfirmen gehörten ohnedies stärker bekämpft, hier würden sich Gott sei Dank die Kontrollen verbessern.

sp/snu