Pirelli-Chef glaubt nicht an höheres Übernahmeangebot aus China

MAILAND (dpa-AFX) - Nach dem Übernahmeangebot des chinesischen Chemiekonzerns ChemChina rechnet Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera nicht mit einer höheren Offerte. Der Preis sei "fair", sagte der Vorstandsvorsitzende des italienischen Reifenherstellers am Donnerstag der Nachrichtenagentur Bloomberg in Mailand. "Da ist keine Luft, um den Preis zu erhöhen." Auch könne er keinen anderen Interessenten sehen, der in ein Wettbieten einsteigen wolle. Provera leitet auch den größten Pirelli-Anteilseigner Camfin, der seine 26,2 Prozent für knapp 1,9 Milliarden Euro nach China verkauft.

Die 15 Euro je Aktie bietet ChemChina auch den übrigen Aktionären, die damit nur vier Prozent Aufschlag auf den letzten Schlusskurs vor Bekanntwerden der Verhandlungen bekämen. Einige Analysten zweifeln angesichts der geringen Prämie, ob genügend Pirelli-Investoren bei der Offerte zuschlagen. Der fünftgrößte Reifenhersteller der Welt wird durch das Angebot mit 7,1 Milliarden Euro bewertet. Es könnte einer der größten Einstiege eines staatlichen chinesischen Unternehmens im Ausland werden. Die Italiener erhoffen sich von dem neuen Großaktionär einen besseren Zugang zum asiatischen Markt./mmb/stb