Umbau belastet |
20.10.2014 12:38:49
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Philips rutscht in die roten Zahlen
Vor allem eine Schadensersatzzahlung in den USA schlug nun ins Kontor: Wegen Patentverletzungen muss Philips knapp 470 Millionen Dollar (370 Millionen Euro) berappen. Operativ war es zudem kein glänzendes Quartal. "Unsere Entwicklung war enttäuschend", räumte Konzernchef Frans van Houten am Montag ein. Den Befreiungsschlag soll nun die Ende September angekündigte Aufspaltung in zwei eigenständige Unternehmen bringen.
Zunächst aber zeigte sich die Börse enttäuscht vom aktuellen Abschneiden der Niederländer. Die Aktie startete schwach und sank rund 3,5 Prozent. Philips verfehlte die Erwartungen der Analysten beim operativen Gewinn. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) fiel um 16 Prozent auf 536 Millionen Euro. Experten hatten hier 554 Millionen erwartet.
Der Umsatz sank knapp ein Prozent auf 5,547 Milliarden Euro. Hier machten sich auf negative Währungseffekte bemerkbar. Analysten hatten indes ein kleines Umsatzplus erwartet. Die Märkte liefen schwächer, vor allem in Russland und China, sagte Konzernchef van Houten. Für das zweite Halbjahr insgesamt erwartet er eine etwas schwächere operative Entwicklung. Die Gewinnziele für 2014 hatte Philips bereits Ende September kassiert.
Neben den schwächeren Geschäften drückte vor allem eine teure Strafe dem Quartal ihren Stempel auf. Der US-Konkurrent Masimo hatte Philips im Jahr 2009 verklagt und den Niederländern vor,geworfen zwei seiner Patente verletzt zu haben. Es ging dabei um Geräte, mit denen Blutsauerstoff und Pulsfrequenz gemessen werden. Anfang Oktober bekam Philips die Strafe aufgebrummt. Auch wenn sich der Konzern dagegen wehren will, musste er die Zahlung dennoch zunächst verbuchen. Das brockte Philips im Gesundheitsgeschäft zusammen mit Abschreibungen, Fabrikstilllegungen und Währungsbelastungen ein operatives Minus ein.
Mit einem großen Einschnitt will der 123 Jahre alte Elektronikkonzern nun gegen die Misere ankämpfen und sich in zwei eigenständige Unternehmen aufspalten. Das Geschäft mit Gesundheitstechnik und Konsumelektronik soll dabei verschmolzen werden, die Lichtsparte wird abgespalten und soll 2016 auf eigenen Füßen stehen. Der Prozess werde 12 bis 18 Monate benötigen, hieß es weiter. Ein Börsengang (IPO) sei im Moment kein Thema, sagte van Houten in einer Telefonkonferenz. Ende September wurde dies noch als Möglichkeit in Betracht gezogen. Konkurrent Siemens hatte zuvor bereits seine Licht-Tochter Osram verkauft. In den vergangenen Jahren hatte der Philips schon die Unterhaltungselektronik und die TV-Sparte abgestoßen.
/stk/stb
AMSTERDAM (dpa-AFX)
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