23.11.2015 16:07:40
|
Paris will Geldflüsse von Terroristen eindämmen
PARIS (dpa-AFX) - Nach den Anschlägen in Paris will Frankreich die Geldflüsse von Terroristen eindämmen. Finanzminister Michel Sapin kündigte am Montag weitere Maßnahmen an. Die Beteiligung an Attentaten setze voraus, dass die Terroristen auch an das benötigte Geld gelangten, erklärte er. Deshalb solle die maximale Summe, die per Bankkarte auf Prepaid-Basis abgehoben werden kann, begrenzt werden. Bei dieser Art Bank- oder Kreditkarte kann der Karteninhaber anonym bleiben, ähnlich wie es bei Prepaid-Telefonkarten der Fall ist. Zum anderen solle die Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche (Tracfin) mit mehr Befugnissen ausgestattet werden.
Auch bei den Terroranschlägen vom 13. November habe die Finanzierung mittels Prepaid-Bankkarten eine Rolle gespielt, verlautete aus dem Ministerium. Bislang konnten per nicht wieder aufladbarer Prepaid-Karte 250 Euro abgehoben werden und per aufladbarer bis zu 2500 Euro im Jahr. Das Ministerium will die Gesamtsumme, die mit diesen Karten abgehoben werden kann, begrenzen, wobei die Summe nicht genannt wurde.
Zudem sollen die Tracfin-Beamten leichteren Zugang zum "fichier S" (S steht für Staatsschutz) erhalten, in dem mehr als 10 000 Personen vermerkt sind. Davon sind nach früheren Angaben mehr als die Hälfte radikale Islamisten oder andere, die wegen einer möglichen Verbindung zu einer Terrorbewegung erfasst sind. Überdies sollen Banken, Wechselstuben, Versicherungen, aber auch Kunst- und Antiquitätenhändler verdächtige Geldströme umgehend melden, wie Sapin vergangene Woche ankündigte. Betroffen sind alle Geldbewegungen, bei denen bekannt ist oder angenommen werden kann, dass sie zur Finanzierung von Terrorismus dienen könnten./bbi/DP/stw

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!