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18.04.2014 13:40:00

Papier aus EU-Parlament warnt vor russischem Gasstopp

Europa ist massiv vom Gas aus Russland abhängig. Der Konflikt in der Ukraine lässt auch die Alarmglocken der EU schrillen. Den Grünen liegt ein Papier des EU-Parlaments aus der "Generaldirektion für externe Politikbereiche" vor, das vor drastischen Auswirkungen warnt, sollte sich die Ukraine-Krise zuspitzen. Haushalte müssten weniger heizen, die Industrie die Produktion vorerst stoppen.

In dem Papier, über das der "Kurier" am Freitag berichtet, ist von 130 Mrd. Kubikmeter Gas, die kompensiert werden müssten, die Rede. Die Parlamentsexperten spielten ein, wie sie selbst schreiben, "unwahrscheinliches Katastrophenszenario von steigenden geopolitischen Spannungen und gegenseitigen Vergeltungsmaßnahmen, bei dem alle Gaslieferungen aus Russland auf dem Spiel stehen" durch, so das Blatt.

Die EU müsste teures Flüssiggas aus Nordafrika, Asien und Norwegen importieren und deutlich mehr Gas im größten EU-Gasfeld im niederländischen Groningen fördern, was dort "zunehmend kleine Erdbeben" und damit Anrainerproteste auslösen könnte. Der Rest, ein Viertel der benötigen Energiemenge, soll einerseits kompensiert werden, indem EU-Haushalte gezwungen werden, die Heizungswärme zu reduzieren. Andererseits sollten energieintensive Industrien wie die Stahl- und Chemiebranche die Produktion vorerst einstellen. Die Maßnahmen würden bis zu 20 Mrd. Euro kosten, zitiert der "Kurier" aus dem Papier.

Langfristig empfiehlt die Studie demnach einen breiten Ausbau von Atomkraftwerden, den Abbau von Schiefergas, mehr Erneuerbare Energien und mehr Energieeffizienz. Die Grüne EU-Abgeordnete Ulrike Lunacek kritisiert die Ideen. "Atomkraft und Schiefergas sind keine nachhaltigen Antworten auf Europas Energieabhängigkeit", schrieb sie am Freitag in einer Aussendung. FPÖ-Nationalratsabgeordnete Gerhard Deimek denkt nicht, "dass die Menschen arbeitslos werden wollen und frieren möchten, damit wir wirtschaftliche Stellvertreterkriege für die USA führen können", wie er in einer Reaktion auf die Vorschläge des EU-Papiers mitteilte.

(Schluss) pro/itz/za

WEB http://www.europarl.europa.eu/portal/de

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