07.05.2014 08:42:31

Ordereingang der deutschen Industrie von Ukraine-Krise überschattet

   Von Andreas Kißler

   BERLIN--Die deutsche Industrie hat im März deutlich weniger neue Aufträge an Land gezogen als im Vormonat, wobei besonders der Ordereingang aus der übrigen Eurozone einbrach. Die Bundesregierung befürchtet eine weitere Abschwächung durch die Ukraine-Krise. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, verringerte sich der Auftragseingang in preis-, kalender- und saisonbereinigter Rechnung um 2,8 Prozent gegenüber Februar.

   Die Aufträge aus dem Inland nahmen um 0,6 Prozent und diejenigen aus dem Ausland um 4,6 Prozent ab. Dabei lag der Auftragseingang aus der Eurozone um 9,4 Prozent und der aus dem restlichen Ausland um 1,7 Prozent niedriger als im Vormonat.

   Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten für März hingegen mit einem Orderzuwachs von 0,2 Prozent gerechnet. Im Februar waren die Bestellungen noch um revidiert 0,9 Prozent gestiegen. Ursprünglich hatte Destatis ein Plus von 0,6 Prozent ausgewiesen. Gegenüber dem Vorjahresmonat nahmen die Aufträge der deutschen Industrie im März in unbereinigter Rechnung um 3,1 Prozent zu.

   Das Bundeswirtschaftsministerium führte den Rückgang im Monatsvergleich auf ungewöhnlich wenige Großaufträge zurück und sah weiter einen insgesamt aufwärts gerichteten Trend beim Auftragseingang. "Der Anteil der Großaufträge war für einen März anders als im Vormonat stark unterdurchschnittlich", erklärte das Ministerium. Infolgedessen seien insbesondere weniger Aufträge für Investitionsgüter und weniger Aufträge aus dem Euroraum eingegangen.

   "Insgesamt bleibt der Trend der Bestellungen in der Industrie aufwärtsgerichtet, dürfte sich aber etwas abschwächen", betonte das Haus von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Hierzu könnten "gewisse Produktionsverschiebungen aufgrund des milden Winters sowie eine vorübergehende Zurückhaltung bei der Ordertätigkeit wegen der aktuellen geopolitischen Ereignisse" beitragen.

   Insgesamt wird der Aufschwung in der Industrie aber nach Überzeugung der Bundesregierung weiterhin durch die robuste Binnennachfrage und die Nachfrage aus dem Nicht-Euroraum nach industriellen Erzeugnissen getragen.

   Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

   DJG/ank/apo

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   May 07, 2014 02:09 ET (06:09 GMT)

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