26.09.2014 14:15:00

Österreichs Immo-Markt sehr dynamisch: 2014 neue Rekordhöhe möglich

Der heimische Markt für kommerzielle Immobilien entwickelt sich - ohne Anzeichen einer Überhitzung - weiterhin sehr dynamisch und könnte deshalb heuer mit einem Volumen von über 2,7 Milliarden Euro eine neue Rekordhöhe erklimmen, schätzen Experten der Bank Austria. Bis Juni verdreifachten sich die Investitionen laut CBRE auf 1,33 Mrd. Euro, gut die Hälfte der Investoren stammte aus dem Ausland.

Das erste Halbjahr sei extrem gut gelaufen, das könnte sich im zweiten Halbjahr wiederholen, meinte Karla Schestauber, Immo-Analystin der Bank Austria, am Freitag vor Journalisten. Mit über 2,7 Mrd. Euro Volumen würde das bisherige Rekordjahr 2007 übertroffen. Österreich sei stärker in den Fokus ausländischer Investoren gerückt, nur ausländische Staatsfonds würden ausbleiben, da für deren Volumina ab ein oder zwei Milliarden Euro der heimische Markt zu klein sei.

Laut Reinhard Madlencnik, Head of Real Estate Bank Austria, laufen die Immobilien-Investments in allen drei Segmenten - Wohnungen, Büros und Retail - gut, die Investoren-Nachfrage sei größer als das Angebot, das wirke sich erfreulich auf die Preise aus. Lediglich gewerbliche Developments seien derzeit etwas weniger gefragt. Im ersten Halbjahr lief laut Schestauber der Retail-Sektor besonders gut.

Für den Büromarkt in Wien sei man nach wie vor optimistisch, da noch immer sehr wenig neu entwickelt werde. Wegen der Ukraine/Russland-Krise seien Büromieter unerwartet stark zurückhaltend, so Schestauber. Bei einer erholten Wirtschaft würden Büromieten wieder mehr gefragt sein, glaubt sie. Der Büromarkt hänge weniger an einzelnen großen Projekten, sagt Madlencnik, auch aus dem Grund gebe es hier trotz steigender Preise keine Überhitzung, da keine spekulativen Investoren auftreten würden. Er rät Investoren daher, sich gerade aus dem Grund jetzt besonders im Office-Bereich zu engagieren. Im Retail-Segment dagegen sei es schwierig, so Schestauber, "da ist der österreichische Markt schon ausgereizt".

Der Real-Estate-Bereich der Bank Austria möchte heuer ein Neuvolumen von rund 2 1/2 Mrd. Euro finanzieren, knapp 2 Mrd. Euro davon würden auf Österreich entfallen, der Rest auf CEE. Bis Juni habe man ein Finanzierungsvolumen von 700 bis 800 Mio. Euro in Österreich realisiert, so Madlencnik, das zweite Halbjahr verläuft üblicherweise kräftiger. In Summe hat die Bank Austria hier rund 10 Mrd. Euro an Finanzierungen laufen - angesichts einer Lebensdauer von im Schnitt 5 1/2 bis 6 1/2 Jahren müssten ohnedies jährlich zumindest 2 Mrd. Euro gedreht werden.

Neben dem dynamischen Investoren-Verhalten helfen der Bank Austria auch die niedrigen Zinsen, sagt Madlencnik. Obwohl die allgemeine Markterwartung eigentlich sei, dass die Zinsen nicht steigen, rechne er persönlich doch damit, denn es gebe auf Dauer keine Einbahnstraße. Schestauber verweist darauf, dass die EZB das lange Zinsende nur wenig beeinflussen könne.

(Schluss) sp/ivn

WEB http://www.bankaustria.at

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