27.11.2013 13:13:00
|
Österreichs Exporteure erzielen mit Hongkong 500 Millionen Euro Überschuss
Die Zahl der österreichischen Repräsentanzen in Hongkong hat sich in den vergangenen fünf Jahren von 97 auf 208 mehr als verdoppelt. Etwa ein Viertel aller österreichischen Ausfuhren nach China wird laut Wirtschaftskammer über Hongkong und dessen Hinterland abgewickelt.
Zum einen sei der Standort für die Exportwirtschaft eine wichtige Drehscheibe nach China, zum anderen sei die Steuerbelastung dort "ein Witz" - Private würden mit nur 15 Prozent besteuert, Firmen mit 16 Prozent, strich der Handelsdelegierte der Wirtschaftskammer Österreich am Donnerstag in Wien entscheidende Vorteile für Unternehmer hervor. Die Lohnnebenkosten seien mit 5 Prozent ebenfalls minimal.
Im Vorjahr legten die heimischen Exporte nach Hongkong um 16 Prozent auf 595,8 Mio. Euro zu. Gleichzeitig gingen die Importe von dort um 14,8 Prozent auf 95,5 Mio. Euro zurück. Nach der kräftigen Ausfuhrsteigerung 2012, gaben die österreichischen Exporte im ersten Halbjahr 2013 um 3,6 Prozent auf 262,4 Mio. Euro etwas nach.
Die Lieferungen aus Hongkong gingen aber mit einem Minus von 11,8 Prozent auf 41,3 Mio. Euro wesentlich deutlicher zurück, so dass für Österreich unter dem Strich zum Halbjahr ein Überschuss von 221,1 Mio. Euro blieb.
Die günstige Steuersituation hat bereits eine Reihe von internationalen Konzernen dazu bewegt, ihren Firmensitz nach Hongkong zu verlegen, berichtete Schierer. So habe etwa Schneiders Electric seine Weltzentrale von Paris dorthin verlagert; auch KPMG, BASF Pigmente oder Caterpillar seien diesen Weg gegangen. "Es macht schon Sinn - dort spielt die Musik. Die Steuersituation für Unternehmen ist in Europa nicht einfach", so der Handelsdelegierte.
Auch Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz hat mittlerweile ein relativ großes Büro in Hongkong und plant dem Vernehmen nach bereits seit zwei Jahren, seine Marktanteile in China groß auszubauen.
Vor Ort ist Österreich bereits stark mit Leistungen in den Bereichen Anlagenbau, Maschinenbau, Technologie oder Infrastruktur (vor allem im Sektor Eisenbahn) vertreten. Die Andritz Energy & Environment (AE&E) baut derzeit die größte Klärschlammverbrennungsanlage der Welt, das auf Anlagenbau und Energiegewinnung aus Abfall spezialisierte steirische Unternehmen BDI BioEnergy International hat soeben eine Biodieselanlage fertiggestellt und für die wichtigsten Flughäfen macht der auf zivile und militärische Flugsicherung spezialisierte Wiener Softwareanbieter Frequentis die Kommunikation.
(Schluss) kre/stf
WEB http://wko.at
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!