11.03.2015 09:08:00

Österreichs Agrarexporte nach Russland fallen 2014 um 50 Millionen Euro

Russland hat am 7. August 2014 ein Importverbot für ausgewählte Agrargüter und Lebensmittel verhängt. Das hat nach Schätzung des Wirtschaftsforschungsinstitutes Wifo dazu geführt, dass in der zweiten Hälfte des Vorjahres die österreichischen Exporte dieser Waren nach Russland um knapp 50 Millionen Euro gedämpft wurden, heißt es in einer Analyse vom Mittwoch.

Der Rückgang sei aber nicht nur direkte Folge der Sanktionen, sondern habe sich auch indirekt über die starke Verteuerung österreichischer Produkte aufgrund der Rubelabwertung ergeben, die es in der zweiten Hälfte 2014 gegeben hat.

Der Ausfall der Exporte sei auch nicht mit wirtschaftlichen Einbußen der heimischen Landwirtschaft gleichzusetzen, schreibt Wifo-Experte Franz Sinabell. Je nach Dauer und Umfang der Exportrestriktionen seien Auswirkungen auf die Preise im gesamten gemeinsamen Markt zu erwarten. Diese Preiseffekte seien derzeit jedoch noch nicht im Detail abzusehen. Auch sei der genaue Zusammenhang nicht einfach festzustellen. Tendenziell wirke sich eine Verbilligung wichtiger Produkte stärker auf die Wertschöpfung der Landwirtschaft und der Lebensmittelverarbeitung aus als der Entgang von Exporterlösen. Und diese mittelbaren Folgen der Sanktionen seien noch nicht zu beziffern. Grundsätzlich seien Wohlfahrtsverluste von Sanktionen häufig in dem Land, das sie verhängt, stärker als in den Ländern, denen der Marktzugang erschwert wird.

(Schluss) tsk/snu

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