Nach Griechen-"Nein" |
07.07.2015 12:42:00
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Österreich hat sich günstiger neu verschuldet
Die heutige Aufstockung der im Juni aufgelegten neuen zehnjährigen Bundesanleihe 2015-2025/1 um 770 Mio. Euro erbrachte eine durchschnittliche Rendite von 1,144 Prozent. Am Freitag vor dem Referendum lag die Rendite noch bei 1,23 Prozent. Die Emission war 2,34fach überzeichnet, was im Vergleich mit der Vergangenheit ein sehr guter Wert sei, so Stix.
Bei der Aufstockung der noch bis 2019 laufenden Bundesanleihe um 550 Mio. Euro konnte eine durchschnittliche Rendite von 0,11 Prozent erzielt werden. Die Emission war 2,62fach überzeichnet. Auch dieser Wert lag deutlich über jenem in der Vergangenheit. Laufzeiten bis 2018 werden bereits mit negativen Zinsen gehandelt, so Stix.
Der Zinsabstand zur deutschen Benchmark-Anleihe lag im zehnjährigen Bereich bei 35 Basispunkten und im kurzen Bereich bei 17 Basispunkten. Die Spreads seien nach dem Griechen-Nein leicht angestiegen, da Deutschland als "noch sichererer Hafen" gelte. Davon seien auch Finnland, Holland oder Belgien betroffen. Zugleich würden höhere Spreads auch ein attraktiveres Einstiegsniveau bedeuten.
Die Nachfrage dürfte auch deswegen höher gewesen sein, weil es in der Eurozone derzeit mehr Tilgungen von Staatsanleihen als Neuemissionen gebe. Die Differenz betrage 56 Mrd. Euro.
Mit der heutigen Auktion hat die ÖBFA 60 Prozent des für heuer geplanten Finanzierungsvolumens getätigt. Damit liege man im europäischen Kontext sehr gut, so Stix. Ob es im August auch zu einer Bundesanleihenauktion kommen werde, sei noch offen. Der August-Termin ist traditioneller Weise als Reservetermin geplant.
ggr/rf
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