14.07.2015 12:34:00
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Österreich fällt durch starre Rollenverteilung international zurück
Verstärkt wird diese Situation dadurch, dass es für Kinder zwischen null und zwei Jahren zu wenige Betreuungsplätze gibt. Das geht aus dem jüngsten Wirtschaftsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der am Dienstag in Wien präsentiert wurde.
Unterstützt durch das Steuer-, Betreuungs- und Bildungssystem habe sich hierzulande ein Modell entwickelt, in dem Frauen einerseits Berufe mit geringem Einkommenspotenzial wählen und andererseits nach der Geburt ihres ersten Kindes zwischenzeitlich aus dem Beruf aussteigen. Danach nehmen sie vielfach eine Teilzeittätigkeit auf. Gleichzeitig absolvieren Männer in Österreich mehr Überstunden als Männer in vergleichbaren Ländern.
Damit tragen Frauen mit Kindern die Hauptlast im Haushalt und in späteren Lebensabschnitten häufig auch die Verantwortung für die Pflege älterer Angehöriger. Sind sie dennoch erwerbstätig, so wirkt sich diese Doppelbelastung in der Regel negativ auf ihre Karriere und damit auch auf ihr Gehalt und auf ihre Rente aus. In Österreich liegt der durchschnittliche Stundenlohn von Frauen 23 Prozent unter dem von Männern - das ist eine der größten Verdienstlücken im gesamten OECD-Raum.
Männer wiederum stünden unter dem Druck, Haupt- oder auch Alleinernährer der Familie zu sein. 46 Prozent der Vollzeit arbeitenden Männer mit Kindern unter zwölf Jahren machen regelmäßig Überstunden. Mit durchschnittlich 52,1 Stunden Wochenarbeitszeit arbeiten Österreichs Männer deutlich mehr als der EU-28-Durchschnitt mit 47,2 Stunden. 75 Prozent der 300 Millionen Überstunden, die in Österreich geleistet werden, werden von Männern gemacht.
(GRAFIK 0816-15, Format 88 x 120 mm) (Forts.) pm/ks
WEB http://www.oecd.org/

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