30.01.2014 20:15:43

Ölkonzerne kämpfen mit schwierigem Raffineriegeschäft

    IRVING/LONDON (dpa-AFX) - Ein schwieriges Raffineriegeschäft schmälert die legendär hohen Gewinne der Ölmultis. Allerdings gehören die Firmen immer noch zu den am besten verdienenden überhaupt. Branchenprimus Exxon Mobil bekam im vergangenen Jahr unter dem Strich 32,6 Milliarden Dollar (rund 24 Mrd Euro) heraus - ein Rückgang von 27 Prozent.

    Zu dem schlechteren Abschneiden trugen auch eine niedrigere Produktion und gestiegene Investitionen bei, wie das Unternehmen am Donnerstag am Sitz in Irving mitteilte. Erschwerend hinzu kamen deutlich geringere Erlöse aus Spartenverkäufen. Zu ExxonMobil gehören auch die Esso-Tankstellen.

STARKER KONKURRENZKAMPF UND ÜBERKAPAZITÄTEN

    Experten hatten mit einem Ergebnis in dieser Größenordnung gerechnet. Schon seit einiger Zeit verdienen die Multis weniger Geld an der Weiterverarbeitung des geförderten Rohöls zu Kraftstoff. Hintergrund sind der starke Konkurrenzkampf und Überkapazitäten. Der Konzernumsatz schrumpfte um neun Prozent auf 438 Milliarden Dollar.

    Dem britischen Rivalen Shell (Royal Dutch Shell Grou a) erging es ähnlich. Unter dem Strich verdiente der Konzern im vergangenen Jahr 16,4 Milliarden US-Dollar - ein Einbruch von 39 Prozent. Der Energieriese will nun Unternehmensteile verkaufen, um die Aktionäre zufriedenzustellen. Ein von Umweltschützern bekämpftes und rechtlich umstrittenes Fördervorhaben in Alaska werde vorläufig auf Eis gelegt, teilte Shell am Donnerstag mit. Bereits am Tag zuvor hatte das Unternehmen angekündigt, seine Beteiligung an einem Off-Shore-Projekt in Brasilien abzustoßen.

SICHERHEITSPROBLEME IM FÖRDERLAND NIGERIA

    Auch die laufende Förderung von Öl und Gas machte Probleme und sorgte für eine Milliardenabschreibung. Dazu hatten Sicherheitsprobleme im Förderland Nigeria beigetragen. Der neue Vorstandschef Ben van Beurden machte auch gesunkene Gaspreise in Nordamerika und unter Druck geratene Margen im Raffineriegeschäft für den drastischen Gewinnrückgang verantwortlich. "Die Landschaft, von der wir ausgegangen waren, hat sich verändert", sagte er und kündigte weitere Verkäufe von Unternehmensteilen im Wert von 15 Milliarden US-Dollar für die Jahre 2014 und 2015 an.

    Der US-Konzern ConocoPhillips hat diesen Schritt schon hinter sich. Er hat sein Raffinerie- und Tankstellen-Geschäft abgespalten und unter dem Namen Phillips 66 als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht. Dazu gehören in Deutschland auch die Jet-Tankstellen. Das fehlende Raffineriegeschäft kommt dem Unternehmen nun zugute: Im Gesamtjahr erhöhte sich der Gewinn um knapp zehn Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar. Im laufenden Jahr rechnet ConocoPhillips nun mit einer höheren Förderung.

    Die Ölbranche bleibt trotz aller Probleme aber interessant für Investoren. US-Starinvestor Warren Buffett war im vergangenen Jahr groß bei ExxonMobil eingestiegen. Ein Investment des "Orakels von Omaha" gilt als Ritterschlag an der Wall Street. Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway (Berkshire Hathawa b) hält auch Anteile an ConocoPhillips./zb/dm/jha/das/DP/she

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