19.02.2016 11:12:00

OeNB zufolge beschleunigen Sondereffekte Konjunktur

Die Nationalbank rechnet für das erste Halbjahr 2016 mit einer Beschleunigung der heimischen Konjunktur, hervorgerufen durch zwei Sondereffekte, nämlich die Ausgaben für Flüchtlinge und die Steuerreform. Dadurch sollte sich das Wirtschaftswachstum in den ersten zwei Quartalen um jeweils 0,2 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent verbessern. Die Grunddynamik bleibe aber moderat mit beträchtlichen Risiken.

Vorlaufindikatoren wie Lkw-Fahrleistungsdaten oder die Exportauftragseingänge lassen laut den OeNB-Ökonomen eine Fortsetzung des Wachstumskurses im ersten Quartal 2016 erwarten. Stärkere Impulse werden von der Inlandsnachfrage erwartet. So habe sich die Investitionskonjunktur bereits verbessert. Hinzu komme, dass der Konsum in der ersten Jahreshälfte von zwei Sondereffekten gestützt werde. So würden die Ausgaben für Flüchtlinge wie ein defizitfinanziertes Konjunkturprogramm wirken und sich insbesondere in höheren öffentlichen Konsumausgaben niederschlagen. Darüber hinaus führe die mit Jahresbeginn in Kraft getretene Steuerreform zu einer Belebung des privaten Konsums.

Beide Sondereffekte würden mit 0,2 Prozentpunkten zum Wachstum beitragen, sodass sich das Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent im vierten Quartal auf jeweils 0,5 Prozent in den ersten zwei Quartalen beschleunigen werde. Ohne diese Sondereffekte verbleibe jedoch nur eine moderate konjunkturelle Grunddynamik mit beträchtlichen Risiken.

Dazu zählt die Nationalbank die globalen Konjunkturrisiken, die seit Jahresbeginn gestiegen seien. Sorgen bereiten etwa die Verluste an den internationalen Aktienbörsen, die sinkenden Rohstoffpreise aufgrund der geringen Nachfrage, die wirtschaftliche Abkühlung in China und politische Krisenherde - allen voran der Bürgerkrieg in Syrien. Trotz der erhöhten Abwärtsrisiken hat die OeNB ihre Prognose für das erste Quartal unverändert gelassen.

Die Wachstumsaussichten in den USA schätzt die Nationalbank weiterhin positiv ein. Der Euroraum sei auf einen moderaten Wachstumspfad eingeschwenkt. Deutlich stärker sei die wirtschaftliche Dynamik in Osteuropa, wovon auch die österreichische Exportwirtschaft profitieren könne.

ggr/ivn

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