22.10.2015 14:05:00

OeNB-Ittner - Banken müssen auf Kostenstrukturen achten

Österreichs Banken müssen auf die Kostenstrukturen achten und werden an der Kosten- und an der Einnahmenseite arbeiten müssen, so Andreas Ittner, Vizegouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, am Donnerstag bei den Fondstagen der Vereinigung Oesterreichischen Investmentgesellschaften (VÖIG).

Zur Bankensteuer sagte er, der Gesetzgeber müsse sich entscheiden, ob er die Banken für die Vergangenheit verantwortlich machen und dafür einen Beitrag einheben wolle oder ob es um die Stabilität in der Zukunft gehe, um mehr Sicherheit und Eigenkapitalaufbau. Belastet werden die Banken im Rahmen der Bankenunion etwa durch den Beitrag zum gemeinsamen Abwicklungsfonds und gegebenenfalls auch zu einer gemeinsamen Einlagensicherung.

Zu einem gemeinsamen Abwicklungsfonds müssten die Banken bis 2024 mehr als 1,6 Mrd. beitragen.

Kostenseitig fallen bei den Banken unter anderem die Zahl der Rechenzentren und die hohe Filialdichte ins Gewicht. Auf der Einnahmenseite seien die Margen in Österreich vergleichsweise niedrig. Die Banken müssten laut Ittner ein Geschäftsmodell entwickeln, bei dem die Kunden bereit seien, für Leistungen zu zahlen. Man brauche Institute, die Beratung anbieten. Negativzinsen etwa könnten nicht das zukünftige Szenario sein. Die Banken in Österreich müssten auf ihre Kostenstruktur achten und Synergiepotenziale nutzen. Einfachere Produkte könnten in fabriksmäßigeren Strukturen produziert werden. Aktionäre schließlich würden nicht mehr auf das Niveau zweistelliger Renditen zurückkehren können.

Zum Thema Crowd-Financing sagte Ittner, start-ups brauchten Eigenkapital und Banken sollten sich angesichts der Risiken nicht auf Eigenkapital konzentrieren. Man brauche einen Eigenkapital-Risikomarkt. Man sollte die Risikotragfähigkeit dort lassen, wo sie hingehöre und Spareinlagen gehörten nicht dazu.

(Schluss) itz/rf

WEB http://www.oenb.at/

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