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06.06.2014 15:39:00

OeNB - Eskalation der Ukraine/Russlandkrise träfe Österreich stark

Die aktuellen Wachstumsprognosen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) für Österreich sind mit dem beträchtlichen Risiko der unsicheren Entwicklung in der Ukraine behaftet. Bis jetzt, so OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny, habe es noch keine negativen Auswirkungen auf Österreich gegeben. Das könne sich aber ändern, wenn die Spannungen noch zunehmen.

Wenn es hier zu größeren Sanktionsmaßnahmen komme, sei nicht auszuschließen, "dass wir davon doch relativ stark negativ betroffen wären", sagte Nowotny am Freitag vor Journalisten.

Die Ukraine-Russland-Krise sei ein Risiko, das den gesamten Euroraum betreffe, die OeNB beobachte die Entwicklung sehr genau, sagte Chefvolkswirtin Doris Ritzberger-Grünwald. Die Wirtschaftsprognosen für Russland seien in den vergangenen Wochen und Monaten permanent nach unten revidiert worden. Es gab Kapitalabflüsse, Währungsabwertungen, große Unsicherheit.

Ein spezifisches Problem ist in den Augen der Notenbank die starke Energieabhängigkeit einiger Mitgliedsstaaten des Euroraums. Würde Energie sanktioniert, wäre Österreich mit seiner stark gasabhängigen Industrie unter jenen Ländern, die deutlich stärker betroffen wären als andere.

Österreich muss 80 Prozent seines Gasverbrauchs durch Importe decken. Fast zwei Drittel des Gasexports (63 Prozent) kommen aus Russland. Bei Erdöl sind es nur 14 Prozent.

Während bei Ölimporten wegen einfacherer Transportmöglichkeiten vergleichsweise einfach auf andere Lieferländer ausgewichen werden könnte, ist das bei Gas schwerer. Wegen der derzeit niedrigen Gaspreise werden die österreichischen Gaslager zurzeit weiter befüllt. Laut OeNB könnte ein Ausfall russischer Gasreserven im Ernstfall bis weit in den Winter 2014/15 ohne nennenswerte Probleme verkraftet werden.

Vergleichsweise wenig bedeutsam sind die reinen Handelsverflechtungen Österreichs mit Russland: Nur 2,8 Prozent der österreichischen Güterexporte gingen 2013 dorthin. Damit rangierte Russland auf Rang 10 der wichtigsten Handelspartner. Noch niedriger (2,3 Prozent) ist der Anteil der Dienstleistungsexporte. Mit 431 Mio. Euro Einnahmen liegt Russland für Österreich aber bei den "Tourismusexporten" auf Rang fünf der wichtigsten Handelspartner, wie die Notenbank schreibt. In den letzten Monaten kam der vorherige Boom hier aber zum Stillstand.

(Schluss) rf/cri

WEB http://www.oenb.at/

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