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15.05.2014 13:20:00

ÖIAG-Vetorecht bei Telekom-Syndikat mit Slim hat Haken

Das angekündigte und heute, Donnerstag, veröffentlichte Übernahmeangebot von Carlos Slims America Movil an die Telekom-Austria-Aktionäre außerhalb des ÖIAG-Slim-Pakts gibt auch Einblick in den Syndikatsvertrag, den die beiden Großaktionäre Ende April geschlossen haben. So hat das Vetorecht der Staatsholding ÖIAG bei künftigen Kapitalerhöhungen einen Haken.

ÖIAG und America Movil haben zwar ausgemacht, dass die Expansion in Osteuropa exklusiv über die Telekom Austria abgewickelt werden soll. Diese Vereinbarung gilt aber nur "solange ÖIAG kein Veto gegen Kapitalerhöhungen ausübt", heißt es in den Angebotsunterlagen.

Eine Kapitalerhöhung über 1 Mrd. Euro ist von ÖIAG und Slim bereits fixiert worden. Die dünne Kapitaldecke der Telekom soll bis spätestens Mitte 2015 aufgestockt werden. Die beiden Großaktionäre würden eine Kapitalerhöhung im zweiten Halbjahr 2014 oder im ersten Halbjahr 2015 unterstützen, geht weiters aus den Unterlagen hervor. Der Zeitplan sei vom Marktumfeld abhängig. Die Staatsholding ÖIAG hatte bereits angekündigt, für die Kapitalerhöhung 250 bis 280 Mio. Euro zu brauchen, um nicht unter die 25-Prozent-Schwelle zu fallen.

Im Gegensatz dazu wollen Slim und seine America Movil bei der bis 2015 geplanten Kapitalerhöhung die Bezugrechte entsprechend der bestehenden Beteiligungshöhe ausüben. Darüber hinaus könnte Slim "jene Aktien aufgreifen, für die das Bezugsrecht der übrigen Aktionäre nicht ausgeübt wurde". Slim hält derzeit 26,8 Prozent der Telekom-Austria, die Staatsholding ÖIAG 28,4 Prozent. Es wird erwartet, dass Slim mit dem Übernahmeangebot und der Kapitalerhöhung an der ÖIAG vorbeizieht.

Mit dem Übernahmeangebot wird nun auch klarer, warum Slim bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) den "Erwerb alleiniger Kontrolle" angemeldet hat: America Movil schafft künftig sowohl in Vorstand und Aufsichtsrat als auch in der Syndikatsversammlung an. Die ÖIAG hat Vetorechte, solange sie mehr als 25 Prozent an der Telekom hält. Bei einem Anteil zwischen 25 und zehn Prozent muss die ÖIAG auf einige der Rechte verzichten. Wenn sie unter 10 Prozent fällt, wird der auf 10 Jahre abgeschlossene Syndikatsvertrag laut den Unterlagen automatisch aufgelöst.

Die Übernahmekommission der Wiener Börse hat am Donnerstag das Angebot von Slim veröffentlicht. Der mexikanische Telekom-Tycoon bietet damit ab sofort über die niederländische Tochter Carso Telecom wie angekündigt 7,15 Euro je Aktie. Telekom-Aktionäre können das Angebot nun acht Wochen lang bis zum 10. Juli annehmen oder ablehnen. Sollten alle Aktionäre die Offerte annehmen, müsste Slim 1,41 Mrd. Euro auf den Tisch legen. Derzeit handelt es sich um ein freiwilliges Übernahmeangebot, dass mit Wirksamwerden des Syndikatsvertrags zu einem gesetzlichen Pflichtangebot wird.

Die Übernahme durch die Mexikaner steht noch unter Vorbehalt der Kartellbehörden in Österreich, Bulgarien, Kroatien, Slowenien, Mazedonien, Serbien und Weißrussland. In Österreich haben auch der Telekomregulator RTR und die Finanzmarktaufsicht FMA ein Wort mitzureden.

(Schluss) pro/stf

ISIN AT0000720008 WEB http://www.telekomaustria.com http://www.americamovil.com/amx/en/ http://www.oiag.at

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