08.11.2016 17:43:00

ÖBB-Regter: Internationalisierung erfordert mehr Bahn-Kapazität

Trotz aller Skepsis werde die Internationalisierung und Globalisierung der Wirtschaft weitergehen, ist ÖBB-Rail Cargo-Vorstand Erik Regter überzeugt. Im Transport zwischen Fabriken und Ballungszentren werde die Bahn eine immer wichtigere Rolle spielen, sagte er bei einem Symposium der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) über die Zukunft der Bahn am Dienstag in Wien.

Trotz aller Politiker, die neue Mauern errichten wollten, werde die internationale Verschränkung der Wirtschaft fortgesetzt. Dies sehe man auch an der Entwicklung der Containerschiffe, die immer größer werden. Diese Riesenschiffe träfen dann manchmal auf eine Infrastruktur, die im Kern vom Ende des 19. Jahrhunderts stamme. Bahnstrecken und Knotenpunkte wie Häfen brauchten dringend Modernisierungen. So gebe es etwa zum slowenischen Adria-Hafen Koper nur eine eingleisige Bahnverbindung. "Wir brauchen ein zweites Gleis", fordert der Manager.

Die Kunden im Güterverkehr brauchten internationale Lösungen, ein national zersplittertes Bahnwesen könne da keine guten Antworten liefern. Die Güterverkehrsparte der ÖBB sei 2011 noch eine österreichische Firma gewesen, doch heute, nur fünf Jahre später, sei man schon ein europäisches Unternehmen mit Aktivitäten in über zehn Ländern. Immer mehr Konzerne nutzen die Bahn für ihre Transporte, nicht nur aus Umweltgründen, sondern auch wegen der besseren Planbarkeit, ist Regter überzeugt.

Angesprochen auf Spekulationen über einen möglichen Teil-Rückkauf der ungarischen Güterbahn von den ÖBB an die ungarische Staatsbahn zeigte er sich gegenüber der APA zurückhaltend. Die Bundesbahnen kooperierten zwar eng mit den Ungarn und wollten diese Zusammenarbeit auch weiter verstärken. Beim Kauf der ungarischen Güterbahn im Jahr 2008 sei aber eine Stillhaltezeit von zehn Jahren vereinbart worden, die erst 2018 auslaufe.

Das Bahn-Forum wird gemeinsam mit der Weltbank und der Österreichischen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (ÖGV) organisiert und findet heuer bereits zum zweiten Mal in Wien statt, erläuterte Andreas Stauber von der Außenhandelsorganisation der WKÖ, der derzeit in der US-Hauptstadt Washington stationiert ist. Zahlreiche internationale Expertinnen und Experten nehmen teil. In Österreich wurden Referenzprojekte im Bahnbereich besucht. Für Unternehmen biete sich eine Chance zum Netzwerken mit Vertretern internationaler Eisenbahnunternehmen.

(Schluss) gru/phs

WEB http://www.oebb.at/ http://www.worldbank.org/ http://wko.at

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