28.06.2016 16:03:46
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Obama warnt nach Brexit-Votum vor "Hysterie"
WASHINGTON (AFP)-- US-Präsident Barack Obama hat nach der Entscheidung der Briten für einen Ausstieg aus der EU vor einer weltweiten "Hysterie" gewarnt. Er erwarte keine "verhängnisvollen Veränderungen" als Folge des Votums, sagte Obama in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview mit dem Radiosender NPR. Die Konsequenzen des Referendums sollten "nicht überbewertet" werden.
Obama hatte bei einem Besuch in Großbritannien im April nachdrücklich für den Verbleib des Landes in der Europäischen Union geworben. Er warnte die Briten damals, dass ihr Einfluss in der Weltpolitik bei einem Austritt schwinden würde. Am vergangenen Donnerstag stimmten die Wähler indes überraschend mit knapp 52 Prozent für einen EU-Austritt ihres Landes.
Nun sagte der US-Präsident, es habe in den Tagen nach dem Votum "ein bisschen Hysterie" geherrscht, als ob sich nun die Nato und die transatlantische Allianz auflösen und "jedes Land sich in seine eigene Ecke flüchten" würde. Dies werde aber nicht geschehen.
Der US-Präsident sagte dem Radiosender, die Entscheidung der Briten bedeute eher, dass im Projekt der vollen europäischen Integration der "Pausenknopf gedrückt" worden sei. Die Entscheidung der Briten sei eine Reaktion auf eine rasch wachsende EU. Dieser Prozess geschehe womöglich zu schnell und ohne den erforderlichen Konsens.
Das Brexit-Votum wertete der US-Präsident nun als einen Moment, in dem ganz Europa innehalte und überlege, wie sowohl die nationalen Identitäten als auch die Errungenschaften der Integration gewahrt und zugleich die Enttäuschungen der Wähler respektiert werden könnten. Am Tag nach dem Brexit-Votum hatte Obama die EU und Großbritannien als "unerlässliche Partner" bezeichnet.
DJG/apo
(END) Dow Jones Newswires
June 28, 2016 09:52 ET (13:52 GMT)- - 09 52 AM EDT 06-28-16
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