UN-Generaldebatte |
29.09.2015 06:52:46
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Obama und Putin können Differenzen bei Treffen nicht ausräumen
"Wir denken darüber nach", sagte der russische Staatschef auf die Frage nach einer Luftunterstützung für die Assad-Truppen. "Aber sollten wir handeln, dann nur im vollen Einklang mit dem internationalen Recht." Dies setze entweder die Erlaubnis der syrischen Regierung oder eine Resolution des UN-Sicherheitsrats voraus.
Aus US-Regierungskreisen hieß es, dass Russland zwar die Bedeutung einer politischen Lösung für den Bürgerkrieg in Syrien verstanden habe. Allerdings gebe es große Unterschiede bei der Einbindung Assads in einen politischen Prozess. Putin sehe den syrischen Machthaber als Bollwerk gegen Extremisten wie die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Für die USA fache Assad den Konflikt weiter an.
Obama und Putin waren sich den Angaben zufolge einig, dass die Streitkräfte beider Länder im Kontakt bleiben, um möglichen Zwischenfällen in der Region vorzubeugen. Die USA fliegen gemeinsam mit Verbündeten Luftangriffe gegen die IS-Miliz in Syrien und im Irak. Trotz der Differenzen sei das Treffen "produktiv" gewesen, hieß es.
Auch Putin beschrieb das Gespräch als "sehr nützlich" und "sehr offen". Die Forderungen von Obama und Frankreichs Präsident François Hollande nach einem Rücktritt Assads wies er aber zurück. "Ich habe ein sehr respektvolles Verhältnis zu meinen Kollegen aus Amerika und Frankreich, aber sie sind keine Bürger Syriens und sollten daher nicht in die Auswahl der Führung eines anderen Landes eingebunden sein", sagte er.
Obama hatte Assad in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung am Montag als "Tyrannen" bezeichnet. Eine Rückkehr zum Stand vor Beginn des Konfliktes sei unmöglich, der syrische Staatschef müsse seine Macht in einem "geordneten Übergang" abgeben.
Putin forderte in seiner Rede vor den Vereinten Nationen dagegen die Bildung einer breiten Koalition für den Kampf gegen die IS-Miliz, die Assad mit einbezieht. Der russische Präsident nannte es einen "enormen Fehler", nicht mit der Regierung in Damaskus zusammenzuarbeiten. Russland ist ein traditioneller Verbündeter von Assad und baut seit einigen Wochen seine Militärpräsenz in Syrien massiv aus.
Zuletzt hatten sich Obama und Putin im Juni 2013 am Rande eines G8-Gipfels in Nordirland getroffen. Ein für September 2013 geplantes Gipfeltreffen in Moskau sagte Obama ab, nachdem Russland dem US-Geheimdienstenthüller Edward Snowden Asyl gewährt hatte.
Die Annexion der Krim und das russische Vorgehen in der Ostukraine führte vergangenes Jahr dann zu einer Eiszeit in den Beziehungen. Der Westen verhängte Sanktionen gegen Russland, Moskau wurde aus dem Kreis der G8 ausgeschlossen.
In der ersten Hälfte des bilateralen Gesprächs am Montag ging es nach US-Angaben auch um den Ukraine-Konflikt. Dabei habe Obama auf der Souveränität und territorialen Unversehrtheit des osteuropäischen Landes bestanden.
DJG/brb
Dow Jones Newswires
NEW YORK (AFP)
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