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20 Millionen € Investment 04.08.2014 15:17:00

OMV setzt auf Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft

Es habe 2011 einen ideologischen Streit im Unternehmen gegeben, ob man auf Wasserstoff oder Erdgas setzen sollte, und man habe damals die Weichenstellung in Richtung Wasserstoff vorgenommen, sagte OMV-Chef Gerhard Roiss am Montag in einem Pressegespräch.

"Heute produzieren wir in Schwechat circa 100.000 Tonnen Wasserstoff", sagte Walter Böhme, Leiter der Abteilung Science & Innovation bei der OMV. "Das reicht - bei durchschnittlicher Fahrweise in Österreich von 13.000 Kilometern pro Jahr - für 850.000 Autos." Basis für die derzeitige Wasserstoff-Produktion in Schwechat ist Erdgas. Möglich sei aber auch eine Produktion aus Biomasse oder mit Hilfe von Strom, erklärte Böhme.

"Heute brauchen die Autos rund 1 kg Wasserstoff auf 100 km", sagte Böhme, "und morgen weniger". Die Betankung dauere drei Minuten, "dann sind die fünf, sechs Kilo im Auto. Das Druckniveau ist 700 Bar, komprimierter gasförmiger Wasserstoff".

Bestechend sei vor allem der hohe Wirkungsgrad von Wasserstoff. Während ein Verbrennungsmotor einen Wirkungsgrad von nur 20 bis 30 Prozent habe, sei die Brennstoffzelle deutlich effizienter. "Die kann die Energie, die im Wasserstoff ist, heute zu 60, manche Hersteller sprechen schon von 70 Prozent Wirkungsgrad umsetzen." Das bedeute, das selbst bei Verwendung von Wasserstoff aus fossiler Produktion (z.B. aus Erdgas) die CO2-Emissionen um die Hälfte gesenkt werden können.

Im Rahmen des Forschungsprojektes "Power to Gas" arbeitet die OMV gemeinsam mit Partnern an besseren Nutzungsmöglichkeiten für Strom aus erneuerbaren Energien. Kernpunkt dabei ist die Umwandlung von Strom in Wasserstoff ("Wind2Hydrogen"). Strom wird für die Elektrolyse von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff genutzt. Der Vorteil dabei: Strom in Form von Wasserstoff kann - über den Zwischenschritt der Elektrolyse - leichter gespeichert und durch das bestehende Erdgasnetz transportiert werden.

In den kommenden Monaten werden die entsprechenden Forschungsanlagen installiert. "Power-to-Gas-Anlagen bieten mehrere Vorteile", sagte Horst Steinmüller, Leiter des Energieinstituts an der Universität Linz: "Neue Möglichkeiten bei Energietransport und -speicherung, weniger Druck beim Ausbau der Stromnetze und positive Effekte für die Mobilität." Gemeinsam mit den Experten des Christian Doppler Labors an britischen Universität Cambridge forscht die OMV auch mit rund 10 Forschern an der Gewinnung von Wasserstoff aus Wasser und Sonnenenergie.

"2015 werden die ersten Hersteller serienmäßig mit der Produktion von Wasserstoffautos beginnen", berichtete Böhme. Den Anfang würden Honda und Toyota machen, einige Jahre später auch Hyundai und Daimler. Bis zu einem großen Markt-Roll-out von Wasserstoff-Autos würden aber noch mindestens zehn bis 20 Jahre vergehen.

(Schluss) ivn/stf

ISIN AT0000743059 WEB http://www.omv.com

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