03.04.2014 15:35:30

OECD lässt Wachstumsprognosen für Eurozone unverändert

   Von Hans Bentzien

   Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Wachstumsprognosen für den Euroraum unverändert gelassen. Wie im vergangenen Jahr prognostiziert sie für 2014 und 2015 ein Wirtschaftswachstum von 1,0 und 1,6 Prozent. Dabei wird die Arbeitslosigkeit nach Einschätzung der OECD von 12,1 Prozent im laufenden auf 11,8 Prozent im kommenden Jahr zurückgehen und die Output-Lücke mit 3,8 und 3,4 Prozent des potenziellen Bruttoinlandsprodukts (BIP) beträchtlich bleiben.

   Die OECD teilt in dieser Hinsicht die Einschätzung der Europäischen Zentralbank, die ebenfalls damit rechnet, dass die gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten noch für längere Zeit unausgelastet bleiben werden. Entsprechend niedrig dürfte die Inflation bleiben. Laut OECD werden die Verbraucherpreise in beiden Jahren nur um je 1,2 Prozent steigen.

   Die EZB sollte laut OECD zusätzliche unkonventionelle Maßnahmen ins Auge fassen, wenn sich die allgemeine Unsicherheit wieder beträchtlich verstärken sollte. Auch eine Intensivierung der Deflationsrisiken wären laut OECD ein Grund für eine Lockerung. Zugleich warnt die in Paris ansässige Organisation: "Der Nutzen einer solchen Geldpolitik muss gegen die möglichen schädlichen Nebenwirkungen einer über längere Zeit expansiven Ausrichtung abgewogen werden."

   Dabei wird der Euroraum seinen Status als Produzent von Leistungsbilanzüberschüssen ausbauen können. Die OECD rechnet damit, dass der Überschuss von 2,6 Prozent im laufenden auf 2,8 Prozent im kommenden Jahr steigen wird. Insgesamt beurteilt die OECD die längerfristigen wirtschaftlichen Perspektiven des Währungsraums eher skeptisch.

   Sie rechnet damit, dass die Beschäftigung angesichts der schrumpfenden Bevölkerung durch Zuwanderung und ein höheres Renteneintrittsalters höchstens stabilisiert werden kann und prognostiziert: "Da die Innovation schwach ist, dürfte auch das Produktivitätswachstum schwach bleiben. Bei so schlechten Wachstumsaussichten müssen die Staaten über einen längeren Zeitraum Haushaltsüberschüsse fahren, um die Verschuldung wie vorgeschrieben auf 60 Prozent der Wirtschaftsleistung zu senken."

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@wsj.com

   DJG/hab/bam

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   April 03, 2014 09:30 ET (13:30 GMT)

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