12.04.2016 11:45:00
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OECD: Österreich vor Steurerreform mit hoher Lohnsteuerbelastung
Ein österreichischer Durchschnittsverdiener (53.565 Euro) ohne Kinder kam laut OECD im Vorjahr auf eine Abgabenquote von 34,9 Prozent - netto bleiben also knapp zwei Drittel. Bei einem Alleinverdiener mit zwei Kindern reduzierte sich die Abgabenquote (u.a. durch Familienbeihilfe und Steuererleichterungen) auf 21,4 Prozent. Netto blieben also 78,6 Prozent.
Für den internationalen Vergleich berücksichtigt die OECD allerdings die gesamten Lohnkosten - also neben den vom Arbeitnehmer selbst zu bezahlenden Steuern und Sozialabgaben auch die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung. Ein österreichischer Durchschnittsverdiener ohne Kinder hätte seinem Arbeitgeber damit im Vorjahr 69.060 Euro gekostet und davon (inklusive Arbeitgeberbeiträge) 49,5 Prozent an Steuern und Sozialabgaben an den Staat bezahlt.
Damit liegt Österreich an zweiter Stelle hinter Belgien (55,3) und knapp vor Deutschland (49,4 Prozent). In OECD-Schnitt sind es 35,9 Prozent. Berücksichtigt man auch Pflichtbeiträge an private Sozialversicherungen, wie sie in den Niederlanden und der Schweiz üblich sind, dann liegen auch Italien (mit 51,7 Prozent) und die Niederlande (50,7 Prozent) vor Österreich. Die Schweiz kommt inklusive Pflichtbeiträge zur Privatversicherung auf 37,7 Prozent. Der OECD-Schnitt steigt damit auf 38,6 Prozent.
Nicht berücksichtigt wird in den Zahlen freilich die Anfang 2016 in Kraft getretene Steuerreform, die angesichts des für heuer bei der Lohnsteuer angegebenen Entlastungsvolumens von 3,75 Mrd. Euro einen gewissen Rückgang bewirken dürfte. Zum Vergleich: Die Lohnsteuerentlastung 2008 (2,2 Mrd. Euro Volumen) hat in den OECD-Zahlen einen Rückgang von 49,0 auf 47,9 Prozent bewirkt.
(Schluss) has/jul
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