02.12.2014 13:01:48
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OECD: Hunderte Fälle internationaler Korruption
PARIS/BERLIN (dpa-AFX) - Große Unternehmen zahlen auf internationaler Ebene die meisten Bestechungsgelder, und das in der Regel mit Wissen der Geschäftsleitung. Im Schnitt in zweifacher Millionenhöhe fließen die Gelder pro Korruptionsfall vor allem an Staatsangestellte sowie an Zollbeamte und Mitarbeiter von Gesundheits- und Militärbehörden.
Das geht aus dem ersten Bericht zur Auslandsbestechung in 41 Ländern hervor, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag in Paris und Berlin veröffentlichte.
Ausgewertet wurden dafür 427 Fälle von Bestechung seit 1999. In dem Jahr war das OECD-Abkommen gegen Bestechung ausländischer Amtsträger in Kraft getreten. Nach den Erkenntnissen machen Bestechungsgelder im Schnitt elf Prozent der Transaktionskosten aus.
Die gesammelten Fälle seien nur die Spitze des Eisberges, meinen die Experten. Korruption bei Geschäften sei schwer zu erfassen. In etwa fünf Prozent aller untersuchten Fälle waren die Adressaten der Gelder Staats- und Regierungschefs oder Minister.
Die Rohstoffindustrie, das Baugewerbe, die Sektoren Verkehr und Lagerung sowie Kommunikation sind Hauptfelder der Transaktionen. Die Regierungen sollten schärfer dagegen vorgehen, fordert die OECD, und die Unternehmensführungen müssten in erster Linie dabei mitmachen./ka/DP/jsl
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