12.11.2014 14:37:00
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OECD: China überholt bis 2019 etablierte Industrienationen bei F&E
Die Krise zeigt sich auch an den Aufwendungen für F&E gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP): Im Zeitraum 2008-2012 war diese Quote mit 1,6 Prozent nur halb so hoch wie in den Jahren 2001-2008. Dagegen habe China trotz einer Verlangsamung des Wachstums in diesem Zeitraum seine F&E-Ausgaben verdoppelt, heißt es in dem Bericht.
Bei den Unternehmensausgaben für F&E liegt die jährliche Wachstumsrate laut OECD mit drei Prozent wieder auf dem Niveau von vor der Krise - wenn auch auf einer niedrigeren Basis als vor den Kürzungen in den Jahren 2009-2010. "Erhebliche staatliche Fördermittel" für die Unternehmens-F&E hätten dazu beigetragen, die Auswirkungen der Krise abzuschwächen. Die staatliche Förderung sei nach wie vor wesentlich höher als vor zehn Jahren, was hauptsächlich auf großzügige Steuererleichterungen für F&E zurückzuführen sei. Diese Steuerbegünstigungen würden gemeinsam mit Direktfinanzierungen 10 bis 20 Prozent der F&E-Aufwendungen der Unternehmen abdecken.
Die F&E-Aufwendungen für Hochschulen und öffentliche Forschungseinrichtungen haben sich laut OECD durch die öffentliche Unterstützung während der Krisenjahre behaupten können. 2012 entfielen 61 Prozent der öffentlichen F&E-Ausgaben auf den Hochschulbereich, im Jahr 2000 waren dies 57 Prozent.
Für Österreich weist die OECD auf die verlangsamte Entwicklung der über fast zwei Jahrzehnte gewachsenen Forschungsausgaben hin. Als wichtigste Herausforderung nennt der Bericht "eine Erhöhung der Effizienz der derzeit eingesetzten Mittel" und weitere strukturelle und institutionelle Reformen von Forschungsorganisationen und öffentlicher Administration. Dennoch liege Österreich mit einer Forschungsquote von derzeit rund 2,9 Prozent "weit über dem EU-28- und dem OECD-Schnitt".
Als "heiße Eisen" für Österreich nennt der Bericht die Stärkung der Verbindungen zwischen Wissenschaft und Industrie, eine Reform des Bildungssystems, eine verstärkte Einbeziehung von Innovation zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen wie eine alternde Bevölkerung oder den Klimawandel, eine Stärkung der öffentlichen Forschungskapazitäten und -infrastruktur sowie die Erhöhung des Innovationspotenzials von kleinen und mittleren Unternehmen. Die OECD empfiehlt, eine "solide Finanzierung der Forschung an Universitäten aufrechtzuerhalten, speziell im Wettbewerb vergebene Projektförderung".
(SERVICE - Internet: http://go.apa.at/BhVONlk7)
(Schluss) cm/itz/cs
WEB http://www.oecd.org/
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